Reisefreiheit statt Massenflucht !

Informationen im Zusammenhang mit der ehemaligen 'Sowjetischen Besatzungszone (SBZ)' und späteren DDR.
Antworten
Benutzeravatar
-sd-
Site Admin
Beiträge: 6575
Registriert: 05.01.2007, 16:50

Reisefreiheit statt Massenflucht !

Beitrag von -sd- »

September 1989:

Auf der ersten Montagsdemonstration vor der Nikolaikirche in
Leipzig forderten etwa 1.000 Demonstranten >> Reisefreiheit
statt Massenflucht << und >> Stasi raus ! << . In den folgenden
Wochen weiteten sich die wöchentlichen Umzüge zu Großkund-
gebungen aus. In Ost-Berlin unterzeichneten Bärbel Bohley,
Jens Reich und andere den Gründungsaufruf 'Aufruf 89 - Neues
Forum'.

7. Oktober 1989:

Die SED feierte den 40. Jahrestag der DDR mit Aufmärschen
und Militärparaden. Ehrengast Michail Gorbatschow betonte
Honecker gegenüber die Notwendigkeit von Reformen und
mahnte: "Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben."

16. Oktober 1989:

Auf der bisher größten Montagsdemonstration in Leipzig ver-
sammelten sich mehr als 100.000 Menschen. Honecker ordnete
den Waffeneinsatz an, doch Polizei und Militär griffen nicht ein.
Einen Tag später stürzte das Politbüro Honecker und wählte
Egon Krenz zum neuen Generalsekretär der SED.

4. November 1989:

In Ost-Berlin forderten 600.000 Menschen >>Blumen statt Krenze<<
und >>Das Volk sind wir - gehen sollt ihr<<. Unter dem Druck
der Proteste trat das Politbüro der SED am 8. November geschlos-
sen zurück.

9. November 1989:

SED-Bezirkschef Günter Schabowski verkündete auf einer Presse-
konferenz, Visa für Auslandsreisen würden ab sofort ohne weitere
Auflagen erteilt. Tausende strömten daraufhin an die Mauer. Wenig
später hoben sich unter dem Andrang die Schlagbäume. Die Mauer
war offen. In den folgenden Tagen besuchten rund drei Millionen
DDR-Bürger die Bundesrepublik.

3. Dezember 1989:

Das Zentralkomitee und das neu gewählte Politbüro der SED traten
geschlossen zurück. Die Macht der SED zerfiel. Am 7. Dezember trat
erstmals 'der Runde Tisch' zusammen - ein Gremium zur Beratung
und Kontrolle der Regierung, das sich aus Reformern, Oppositio-
nellen und Vertretern verschiedener Parteien, auch der SED, zusam-
mensetzte.

19. Dezember 1989:

Helmut Kohl besuchte Dresden und wurde stürmisch empfangen.
"Deutschland, einig Vaterland", skandierten die Dresdner Bürger.
Seit Anfang Dezember waren auch auf den Leipziger Montags-
demonstrationen immer häufiger Forderungen nach Einheit und
Wiedervereinigung zu hören: Aus der Losung "Wir sind das Volk !"
wurde "Wir sind ein Volk !"

10./11. Februar 1990:

Helmut Kohl und Außenminister Hans-Dietrich Genscher trafen
Michail Gorbatschow. Über Form, Termine und Tempo der Einheit,
so Gorbatschow, sollten die Deutschen frei entscheiden. In den
folgenden Wochen stimmten auch EG und Warschauer Pakt sowie
die USA einer Wiedervereinigung zu.

18. Mai 1990:

Die Finanzminister der Bundesrepublik, Theo Waigel, und der DDR,
Walter Romberg, unterzeichneten den Staatsvertrag über die Schaf-
fung einer Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion.

1. Juli 1990:

In der DDR wurde die D-Mark eingeführt - als Voraussetzung für
den Weg in die Marktwirtschaft und die Übernahme der Sozial-
Versicherung. Die Anstalt zur treuhänderischen Verwaltung des
Volkseigentums (Treuhand) sollte die DDR-Betriebe sanieren, pri-
vatisieren und gegebenenfalls stillegen.

3. Oktober 1990 / Tag der deutschen Einheit:

Die DDR trat nach Artikel 23 >> dem Geltungsbereich des Grund-
gesetzes << bei.

1. Januar 1994:

Bundesbahn (West) und Deutsche Reichsbahn (Ost) wurden priva-
tisiert und zur Deutschen Bahn AG zusammengefaßt. Ein Jahr spä-
ter wurden auch die öffentlichen Post-Unternehmen in Aktien-
gesellschaft umgewandelt.

1. Januar 1995

Um die deutsche Einheit zu finanzieren, erhob der Bund einen
Solidaritätszuschlag von 7,5 Prozent auf die Körperschafts- sowie
die Lohn- bzw. Einkommensteuerschuld.
Antworten

Zurück zu „SBZ sowie DDR“