Oktoberlied von Theodor Storm.
Verfasst: 19.06.2025, 16:13
Oktoberlied.
von Theodor Storm
Der Nebel steigt, es fällt das Laub;
Schenkʼ ein den Wein, den holden !
Wir wollen uns den grauen Tag
Vergolden, ja vergolden !
Und geht es draußen noch so toll,
Unchristlich oder christlich,
Ist doch die Welt, die schöne Welt
So gänzlich unverwüstlich !
Und wimmert auch einmal das Herz, –
Stoßʼ an, und laß es klingen !
Wir wissenʼs doch, ein rechtes Herz
Ist gar nicht umzubringen.
Der Nebel steigt, es fällt das Laub;
Schenkʼ ein den Wein, den holden!
Wir wollen uns den grauen Tag
Vergolden, ja vergolden !
Wohl ist es Herbst; doch warte nur,
Doch warte nur ein Weilchen !
Der Frühling kommt, der Himmel lacht,
Es steht die Welt in Veilchen.
Die blauen Tage brechen an;
Und ehe sie verfließen,
Wir wollen sie, mein wackrer Freund,
Genießen, ja genießen !
von Theodor Storm
Der Nebel steigt, es fällt das Laub;
Schenkʼ ein den Wein, den holden !
Wir wollen uns den grauen Tag
Vergolden, ja vergolden !
Und geht es draußen noch so toll,
Unchristlich oder christlich,
Ist doch die Welt, die schöne Welt
So gänzlich unverwüstlich !
Und wimmert auch einmal das Herz, –
Stoßʼ an, und laß es klingen !
Wir wissenʼs doch, ein rechtes Herz
Ist gar nicht umzubringen.
Der Nebel steigt, es fällt das Laub;
Schenkʼ ein den Wein, den holden!
Wir wollen uns den grauen Tag
Vergolden, ja vergolden !
Wohl ist es Herbst; doch warte nur,
Doch warte nur ein Weilchen !
Der Frühling kommt, der Himmel lacht,
Es steht die Welt in Veilchen.
Die blauen Tage brechen an;
Und ehe sie verfließen,
Wir wollen sie, mein wackrer Freund,
Genießen, ja genießen !