Glossar / Begriffserläuterungen.
Verfasst: 24.05.2025, 16:03
Auschwitz / Oswiecim. Die polnische Kleinstadt Oswiecim wurde von der
deutschen Besatzungsmacht Auschwitz genannt. Hier wurde auf Befehl
Heinrich Himmlers das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz
errichtet. Zusammen mit einem 1941 angelegten Lager im benachbarten
Birkenau entstand in Oswiecim der größte deutsche Lagerkomplex der
Nationalsozialisten. Es wurden darin zwischen 1,2 und 1,6 Millionen Men-
schen ermordet, überwiegend Jüdinnen und Juden.
Kapo. Die SS wählte in Konzentrationslagern gewisse Häftlinge aus, um
durch sie andere Häftlinge bewachen zu lassen. Diese sogenannten
>> Funktionshäftlinge << (Kapos) erhielten von der Lagerleitung gewisse
Privilegien und waren - solange sie in der Gunst der SS standen - relativ
gesichert, zogen aber gerade dadurch häufig den Haß der übrigen Häft-
linge auf sich.
KZ-Nummer. Bei ihrer Einlieferung in ein Konzentrationslager erhielten
die Häftlinge eine Nummer zur Registrierung. Von da an mußten sie,
um nicht sofort getötet zu werden, diese Nummer auf Deutsch nennen
können und sofort erkennen, wenn sie aufgerufen wurde. Ausschließ-
lich in Auschwitz wurde die Nummer auch auf den linken Unterarm täto-
wiert.
Magazin. Bei der Einlieferung in ein Konzentrationslager mußten die
Häftlinge ihre Zivilkleidung und persönlichen Besitz wie Uhren, Mäntel
oder Geldbörsen im Magazin, der sogenannten >> Effektenkammer <<,
abgeben. Die Hinterlassenschaften dort mußten von Häftlingen für die
Weiterverwendung geordnet und transportiert werden.
Schwarze Wand. Als Schwarze Wand (auch Todeswand) wurde im Stamm-
lager des KZ Auschwitz in der Lagersprache ein Kugelfang aus schwarzen
Isolierplatten bezeichnet, die sich an der Steinmauer im Hof zwischen
Block 10 und Block 11 ( >> Todesblock << ) befand. Von 1941 bis 1943
wurden an der Schwarzen Wand Todesurteile gegen Zivilisten, Wider-
standskämpfer und KZ-Häftlinge vollstreckt.
SS. Die >> Schutzstaffel << (SS) wurde 1925 als Leibwache Adolf Hitlers
gegründet und wuchs zu einer der mächtigsten Organisationen im NS-
Staat heran. Ab 1934 fielen in ihren Verantwortungsbereich Betrieb und
Verwaltung von Konzentrations-, ab 1941 auch von Vernichtungslagern.
Damit war die NS vorrangig an Planung und Durchführung des Massen-
mords, insbesondere des Genozids an den europäischen Jüdinnen und
Juden, beteiligt. Im Juni 1944 zählte die SS rund 795.000 Angehörige.
Selektion. Der Begriff >> Selektion << bezeichnet in Bezug auf die Kon-
zentrationslager der NS-Zeit die Aussonderung von >> nicht arbeits-
verwendungsfähigen << Häftlingen zur anschließenden Ermordung.
Winkel. Der Winkel war ein auf das Oberteil des Häftlingsanzugs aufge-
nähtes dreieckiges Abzeichen, das, in Farbe und Beschriftung variierend,
die Häftlinge nach ihren offiziellen Einweisungsgründen unterteilte:
Der rote Winkel kennzeichnete politische Häftlinge, gewöhnliche Krimi-
nelle trugen grüne Winkel und Menschen, die wegen ihrer Homosexu-
alität inhaftiert worden waren, bekamen den rosa Winkel. Polen trugen
ein schwarzes >> P << auf rotem Dreieck, und zur Arbeit selektierten
Juden wurden zwei je nach Umständen unterschiedliche Dreiecke so
übereinander genäht, daß das Abzeichen an einen Davidstern erinnerte.
Quelle:
Theater Lübeck / Musiktheater 'Die Passagierin'. Programmheft Nr. 4
Programmheft Nr. 4, Theater Lübeck, Spielzeit 23/24.
deutschen Besatzungsmacht Auschwitz genannt. Hier wurde auf Befehl
Heinrich Himmlers das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz
errichtet. Zusammen mit einem 1941 angelegten Lager im benachbarten
Birkenau entstand in Oswiecim der größte deutsche Lagerkomplex der
Nationalsozialisten. Es wurden darin zwischen 1,2 und 1,6 Millionen Men-
schen ermordet, überwiegend Jüdinnen und Juden.
Kapo. Die SS wählte in Konzentrationslagern gewisse Häftlinge aus, um
durch sie andere Häftlinge bewachen zu lassen. Diese sogenannten
>> Funktionshäftlinge << (Kapos) erhielten von der Lagerleitung gewisse
Privilegien und waren - solange sie in der Gunst der SS standen - relativ
gesichert, zogen aber gerade dadurch häufig den Haß der übrigen Häft-
linge auf sich.
KZ-Nummer. Bei ihrer Einlieferung in ein Konzentrationslager erhielten
die Häftlinge eine Nummer zur Registrierung. Von da an mußten sie,
um nicht sofort getötet zu werden, diese Nummer auf Deutsch nennen
können und sofort erkennen, wenn sie aufgerufen wurde. Ausschließ-
lich in Auschwitz wurde die Nummer auch auf den linken Unterarm täto-
wiert.
Magazin. Bei der Einlieferung in ein Konzentrationslager mußten die
Häftlinge ihre Zivilkleidung und persönlichen Besitz wie Uhren, Mäntel
oder Geldbörsen im Magazin, der sogenannten >> Effektenkammer <<,
abgeben. Die Hinterlassenschaften dort mußten von Häftlingen für die
Weiterverwendung geordnet und transportiert werden.
Schwarze Wand. Als Schwarze Wand (auch Todeswand) wurde im Stamm-
lager des KZ Auschwitz in der Lagersprache ein Kugelfang aus schwarzen
Isolierplatten bezeichnet, die sich an der Steinmauer im Hof zwischen
Block 10 und Block 11 ( >> Todesblock << ) befand. Von 1941 bis 1943
wurden an der Schwarzen Wand Todesurteile gegen Zivilisten, Wider-
standskämpfer und KZ-Häftlinge vollstreckt.
SS. Die >> Schutzstaffel << (SS) wurde 1925 als Leibwache Adolf Hitlers
gegründet und wuchs zu einer der mächtigsten Organisationen im NS-
Staat heran. Ab 1934 fielen in ihren Verantwortungsbereich Betrieb und
Verwaltung von Konzentrations-, ab 1941 auch von Vernichtungslagern.
Damit war die NS vorrangig an Planung und Durchführung des Massen-
mords, insbesondere des Genozids an den europäischen Jüdinnen und
Juden, beteiligt. Im Juni 1944 zählte die SS rund 795.000 Angehörige.
Selektion. Der Begriff >> Selektion << bezeichnet in Bezug auf die Kon-
zentrationslager der NS-Zeit die Aussonderung von >> nicht arbeits-
verwendungsfähigen << Häftlingen zur anschließenden Ermordung.
Winkel. Der Winkel war ein auf das Oberteil des Häftlingsanzugs aufge-
nähtes dreieckiges Abzeichen, das, in Farbe und Beschriftung variierend,
die Häftlinge nach ihren offiziellen Einweisungsgründen unterteilte:
Der rote Winkel kennzeichnete politische Häftlinge, gewöhnliche Krimi-
nelle trugen grüne Winkel und Menschen, die wegen ihrer Homosexu-
alität inhaftiert worden waren, bekamen den rosa Winkel. Polen trugen
ein schwarzes >> P << auf rotem Dreieck, und zur Arbeit selektierten
Juden wurden zwei je nach Umständen unterschiedliche Dreiecke so
übereinander genäht, daß das Abzeichen an einen Davidstern erinnerte.
Quelle:
Theater Lübeck / Musiktheater 'Die Passagierin'. Programmheft Nr. 4
Programmheft Nr. 4, Theater Lübeck, Spielzeit 23/24.