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In der Niederlausitz gab es Hof- oder Torsäulennamen. Eine Bauernnahrung,
ein Gehöft hatte von altersher den Namen des ersten Besitzers. In der Regel
vererbten die alteingesessenen Bauerngeschlechter den Hof von Generation
zu Generation, der Name des Gehöftes prägte sich ein.
Wenn nun entweder der Bauernhof verkauft werden mußte oder eine Tochter
erbte und ihr Mann den Hof übernahm, behielt das Gehöft doch den alten
Namen; der neue Käufer bzw. im anderen Fall der Schwiegersohn wurden,
obwohl sie ganz andere Familiennamen führten, nach dem Hof benannt.
Selbst in den Kirchenbüchern der Niederlausitz wurden oftmals die Hof-
namen statt der Familiennamen aufgeführt, was die Ahnenforschung
erheblich erschwert.
Ich suchte einmal lange nach einem Matthäus Lehnigk, den ich aber nicht
finden konnte, weil er eigentlich Matthäus Brauer hieß und nur eine
Christiane Lehnigk und mit ihr den Lehnigk´schen Hof geheiratet hatte.
Die Kinder aus dieser Ehe Brauer oo Lehnigk hießen "selbstverständlich"
auch Lehnigk, eben nach dem Hof.
Manchmal, besonders im 19. Jahrhundert, machten sich die Pfarrer die Mühe,
beide Namen in den Kirchenbüchern aufzuführen, z.B. "Kulka, sonst Kossack
genannt".
Über die Gehöft- und Familiennamen in der Niederlausitz gibt es sogar
spezielle Literatur.
Karlheinz Kochan, Cottbus
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Selbstverständlich darfst Du meinen Text zum Thema Hofnamen übernehmen.
Freundliche Grüße aus Cottbus, Karlheinz
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Hofnamen (Torsäulennamen) im Kreis Luckau in der Niederlausitz.
Siehe: db-brandenburg.de
Namenslisten nach Ort >> Familien-und Hofnamen (Torsäulennamen).
Udo Morschka
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