Die Saar blieb Deutsch. Ein Rückblick 1680 - 1955.

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-sd-
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Die Saar blieb Deutsch. Ein Rückblick 1680 - 1955.

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Sepp Frisch 'Die Saar blieb Deutsch. Ein Rückblick 1680 - 1955.'
Druffel-Verlag, Leoni am Starnberger See. 200 S., 8 Bildtafeln. Ganzl.
DM 9,80

Die Saarfrage war ein politisches Problem vor allem des 20. Jahrhunderts,
der Saarkampf aber ist beträchtlich älter: bereits 1680 ließ Ludwig XIV die
Gräfin Eleonora Klara von Saarbrücken vor eine "Reunionskammer" vorladen
und gliederte dann das Saarland in seinen Herrschaftsbereich ein. Dieses
Zwischenspiel dauerte fast zwei Jahrzehnte, dann wurde Saarbrücken wieder
für hundert Jahre deutsch — bis die Französische Revolution und Napoleon
erneut fremde Herrschaft brachten. Später im Jahre 1866 — Saarbrücken war
inzwischen bereits ein halbes Jahrhundert lang preußische Stadt gewesen —
war es Napoleons III. brennender, wenn auch vergeblicher Wunsch, "Le petit
rhin", wie er das Saarbecken nannte, durch Verhandlungen zu gewinnen; zu
Beginn des Krieges 1870 besetzte er es sogar einige Tage. Alle diese Vorspiele
der "Saar-Frage" und die Rolle, die sie dann überraschend und dramatisch
in Versailles spielte, die folgende "Völkerbundzeit", die Entscheidung von
1935 und schließlich den nach 1945 unternommenen "vierten Versuch" einer
"kalten Annexion" durch das Regime Grandval-Hoffmann schildert Sepp Frisch
in seinem lebendig geschriebenen Buch unter Heranziehung aller verfügbaren
historischen Quellen. Dem jungen saardeutschen Publizisten, der selbst im
Volksabstimmungskampf 1955 mitgewirkt hat und darüber interessante Ein-
zelheiten berichtet, ist es gelungen, sowohl das Bild der großen Zusammen-
hänge zu entwerfen, wie alle bemerkenswerten Szenen des dreihundertjäh-
rigen Ringens spannend darzustellen. So ist ein fesselndes Buch entstanden,
das jedem politisch interessierten Wichtiges zu sagen hat, weil es ein nun
endlich gelöstes Problem unserer Zeit treffend schildert und beleuchtet.
Daß Frisch es versteht, die wechselvolle Geschichte der mehrfachen Pariser
Zugriffe auf das deutsche Saarland ohne antifranzösische Ressentiments zu
zeichnen, ist ein besonderer Vorzug des thematisch wie literarisch gleich
bemerkenswerten Buchs.

Quelle: OSTPREUSSEN-WARTE, Januar 1957

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