Potsdam. Sanssouci.

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Potsdam. Sanssouci.

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Potsdam - Residenz der Hohenzollern und Weltkulturerbe.

Wohl kaum eine Stadt ist so eng mit der deutschen Geschichte
verbunden wie Potsdam, das durch Friedrich den Großen und
Schloß und Park Sanssouci Weltruhm erlangte. Der große Kur-
fürst erkannte als erster die landschaftlich einzigartige Lage
der kleinen unbedeutenden Stadt zwischen buchtenreichen
Havelseen, lieblichen Wiesen und wildreichen Wäldern. Hier
ließ er als Grundlage für seine kurfürstliche und königliche
Residenz das (1969 gesprengte) Stadtschloß bauen und pro-
grammatisch verkünden: "Das ganze Eyland soll ein Paradies
werden. An diesem Programm haben alle seine Nachfolger
konstruktiv mitgearbeitet: Unter dem Soldatenkönig entstand
die berühmte Garnisonskirche und mit der barocken Stadt-
erweiterung das "Holländische Viertel". Friedrich der Große
schuf Schloß und Park Sanssouci, das Neue Palais und reprä-
sentative Stadttore, Friedrich Wilhelm II den neuen Garten und
das Marmorpalais, und Friedrich III ließ für seine Söhne die
schlösser Glienicke, Charlottenhof und Babelsberg bauen. So
ist der historische Kern umgeben von einem Kranz von Schlös-
sern und Parkanlagen, die Potsdam mit der umgebenden Wald-
und Seenlandschaft verknüpfen.

Unter Mitwirkung so bekannter Künstler wie Schlüter, Knobels-
dorff, Langhans und Schinkel sowie der Gartengestalter Lenne
und Fürst Pückler entstand hier eine langsam gewachsene, fein-
sinnig aufeinander abgestimmte Einheit von Kunst und Natur, ein
Gesamtkunstwerk gestalteter Natur und Kulturlandschaft.

Die im 18. und 19. Jahrhundert errichteten Schlösser und Gärten
sind Ausdruck ihrer Zeit und repräsentieren die jeweiligen Stil-
richtungen. In diese über Jahrhunderte entwickelte und kontinu-
ierlich fortgeführte künstlerische Konzeption wurde erst nach dem
Zweiten Weltkrieg brutal eingegriffen, als die neuen Machthaber
versuchten, durch Sprengung des durch Bomben beschädigten
Stadtschlosses und der Garnisonskirche die preußische Tradition
auszulöschen und durch den Bau von phantasielosen Plattenbauten
und klotzartigen Hochhäusern aus der "königlichen Residenz" eine
"sozialistische Stadt" zu machen. Diesen Bestrebungen konnte erst
nach der Wende Einhalt geboten werden. Potsdam wurde nun
Hauptstadt und Sitz der Landesregierung des neuen Bundeslands
Brandenburg. Heute gelten die Bemühungen vorrangig der Sicher-
ung und der Erhaltung der heruntergekommenen historischen Bau-
substanz.

Quelle: Die Quelle, Januar 2009. Gästezeitschrift für Bad Bevensen.

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Das Lustschlößchen Sanssouci in Potsdam war das Lieblings-
schloß Friedrich II., in dem er sich überwiegend aufhielt und
auf dessen oberster Terrasse er seinem Wunsche entsprechend
seine letzten Ruhe finden wird.

Friedrich kaufte das Anwesen 1744, ließ auf einem Hügel einen
Weinberg anlegen und dessen sechs Terrassen mit einem
Schlößchen krönen. Der Bau begann unter Leitung des Archi-_
tekten Georg Wenzeslaus Knobelsdorff.

Bis 1747 entstand der östliche Teil des Schlosses, der Friedrichs
Privaträume beherbergte. Ende 1748 wurde auch der Westflügel
mit den Gästezimmern fertiggestellt. Der Mittelbau mit einer
überragenden Kuppel verbindet beide Flügel und birgt Empfangs-
und Repräsentationssäle.

Friedrich ließ das Schloß aufwendig schmücken, unter anderem
mit 36 verschiedenen Figuren aus Sandstein, die die vorstehen-
den Dachbalken tragen.

Auf der Rückseite des Gebäudes liegt das leichte Halbrund des
Ehrenhofs. Hier wird der Sarkophag Friedrich II. stehen, damit
die Bevölkerung an ihm vorbeidefilieren kann.

Im Privatflügel Friedrichs strahlt das Konzertzimmer des flöte-
spielenden Schloßherrn in Weiß und Gold. Die muschelförmige
Rocaille, das Hauptornament der friderizianischen Zeit, das dem
Rokoko auch seinen Namen gegeben hat, erscheint und belebt
in verschiedensten Variationen die Wände und die Stuckdecke.

Quelle: HAMBURGER ABENDBLATT, 17./18. August 1991 / ap
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