Kriegsgräberstätte Oksbøl.

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Kriegsgräberstätte Oksbøl.

Beitrag von -sd- »

Auf dem Gelände eines Flüchtlingslagers entstand nach dem Zweiten Weltkrieg
die Kriegsgräberstätte Oksbøl. Die Anlage ist Ruhestätte für Soldaten und Flüchtlinge.

Die Deutsche Kriegsgräberstätte Oksbøl liegt in Jütland an der dänischen Westküste.
Der Ort Oksbøl gehört zur Kommune Varde. Ein Steinwall aus Feldsteinen umschließt
die Gedenkstätte. Natursteinkreuze kennzeichnen die Gräber. Sie tragen auf Vorder-
und Rückseite die Namen und Daten von je zwei Toten. Die Gräberfläche ist mit
Heide bepflanzt. Am Ende des Hauptwegs steht ein drei Meter hohes Bronzekreuz.
Im Gebäude am Rande des Friedhofs erinnert eine Ausstellung an die Situation der
Flüchtlinge damals. Dort liegt auch das Namenbuch aus. Ein Orientierungsplan aus
Bronze auf einem Steintisch am Eingang gibt eine Übersicht über die Lage der Gräber.

Auf der Kriegsgräberstätte Oksbøl sind 121 deutsche Soldaten und 1.675 Flüchtlinge
bestattet, die im Lager ums Leben gekommen sind.

Auf dem Gelände im damaligen besetzten Dänemark war gegen Ende des Zweiten
Weltkriegs ein Flüchtlingslager errichtet worden, in dem zwischen 1945 und 1949 bis
zu 35.000 deutsche Flüchtlinge und Vertriebene untergebracht waren. Anfang 1945
waren Tausende Menschen aus dem Ostteil des Deutschen Reichs vor der sowjetischen
Armee in den Westen geflohen.

Die Kriegsgräberstätte Oksbøl legten Flüchtlinge an. 1953 pflanzten junge Menschen,
die selbst einige Jahre in Flüchtlingslagern verbringen mußten, Heidekraut und stif-
teten Holzkreuze, um die Gräber zu kennzeichnen. Auf dem Friedhof waren ursprüng-
lich 1.247 Tote, darunter sehr viele Kleinkinder, beerdigt. Nach Abschluß des Kriegs-
gräberabkommens 1962 wurden durch den Volksbund 549 Zubettungen vorgenommen
und der Friedhof vergrößert. Die Einweihung des neugestalteten Friedhofs fand 1969
statt.

Während einer Gedenkstunde 1997 pflanzten deutsche und dänische Jugendliche
gemeinsam einen Ginkgo-Baum als Symbol gegen das Vergessen. Auch heute helfen
Jugendliche aus Nordrhein-Westfalen noch regelmäßig in den Sommermonaten dem
Volksbund bei der Pflege der Anlage.
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