Memelgebiet.

Memelland / Memelgebiet / Litauens Süden.
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-sd-
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Memelgebiet.

Beitrag von -sd- »

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Das frühere ostpreußische Memelgebiet wurde nach dem Ersten Weltkrieg
im Versailler Vertrag 1919 ohne Volksbefragung vom Deutschen Reich abge-
trennt und alliierter Verwaltung unterstellt. Ein Protest der überwiegend
deutschen Bewohner bei den Mächten der Entente vom April 1919 blieb
ohne Erfolg.

Am 10. Januar 1923 besetzten litauische Freischärler die Region, ohne daß
die alliierte französische Verwaltung sich widersetzte. Das Memelgebiet
erhielt im folgenden Jahr seine Autonomie zurück, kam aber unter litau-
ische Staatshoheit.

Im Jahre 1938 errangen die Memeldeutschen einen entscheidenden Wahl-
sieg (87 Prozent der Stimmen). 1939 gab Litauen das Memelland an das
Deutsche Reich zurück, erhielt aber in Memel eine Freihafenzone.

Litauen wurde nach dem Hitler-Stalin-Pakt der sowjetischen Einflußsphäre
zugewiesen. 1948 wurde das Memelgebiet in die Sozialistische Sowjet-
republik Litauen eingegliedert.

Das Memelgebiet liegt am Nordteil des Kurischen Haffs und erstreckt sich
in einer Länge von rund 140 Kilometern und 15 bis 20 Kilometer Breite
nördlich des Flusses Memel. Die Gesamtfläche umfaßt 2.830 Quadrat-
kilometer. Die Hauptstadt Klaipeda (Memel) ist heute mit 200.000 Ein-
wohnern die drittgrößte Stadt Litauens. Sie hat einen ganzjährig eisfreien
Hafen. Memel war jahrzehntelang sowjetisches Sperrgebiet.

Quelle: HAMBURGER ABENDBLATT. Im Gespräch. 9. März 1990.

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