Plackbauer. Placken.

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Plackbauer. Placken.

Beitragvon -sd- » 28.01.2021, 20:23

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Habe im Kirchenbuch der Stadt Fürstenberg (heute Brandenburg,
früher Mecklenburg-Strelitz) im Jahr 1707 den Beruf fürstl. Plack-
bauer oder Plockbauer gefunden.

Weiß jemand, was das für ein Beruf war ?

Lutz Bachmann
Mailto: lutzbachmann@t-online.de

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Ich habe damals zwei interessante Mails auf meine Anfrage bekommen:

1.
Es handelt sich bei "Placken" um ein Stück Ackerland.
Derjenige, der das bewirtschaftet ist der Bauer. Also "Plackbauer".
Wen der Placken auf fürstlichem Boden lag, dann ist das der fürstl.
Plackbauer.

Aber auch heute kennt man ja noch den Begriff im täglichen Sprach-
gebrauch: "Ist das eine Plackerei" schwere Arbeit.

2.
In Mecklenburg wurde das Wort "Plack" bzw. "Placken" allgemein im Sinne
von Flecken (seltener Flicken) gebraucht (Vgl. Meckl. Wörterbuch, Bd. 5,
Sp. 447f.). Einen Beleg für "Plack(en)bauer" (also "Fleckenbauer") gibt es
nicht. Entweder reflektierte der Begriff "Plack(en)bauer" auf bestimmte
Äußerlichkeiten der Person ("Plackenmeier" wurde z.B. ein Knabe mit
Sommersprossen genannt) oder womöglich auf den Umstand, daß sich
Grundbesitz auf Feldmarken meckl. Städte (vor der nur vereinzelt erfolgten
Separation) gewöhnlich auf eine Vielzahl einelner, unterschiedlich gelegener
Ackerstücke (i. S. v. "Ackerflecken") streute. Ein "Plackenbauer" war wo-
möglich ein sgn. Ackerbürger (also jemand, der innerhalb der Städte Land-
wirtschaft als Vollerwerb betrieb), der auf solchem Streubesitz wirtschaftete.

Lutz Bachmann

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