Vorpommern ist nicht der Hinterhof von Mecklenburg !

Pommern unter Schwedischer Herrschaft,

Vorpommern ist nicht der Hinterhof von Mecklenburg !

Beitragvon -sd- » 01.10.2020, 11:58

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"Wir sind das Vok von Vorpommern und nicht der Hinterhof
von Mecklenburg" - eindeutige Worte, schwarz auf weiß gedruckt
auf unzähligen Zetteln, Aufruf zur Demonstration:
Schluß mit den Demütigungen ! Wir wollen das Land Vorpommern !

Am 3. Februar 1990 gingen dann tatsächlich Hunderte auf die Straße
und fochten um ihr Land, das eigentlich - laut Historie - niemals
ein eigenständiges war. Vielmehr handelte es sich immer um einen
Teil des Herzogtums Pommern, entstanden in der Feudalepoche.
Über die Jahrhunderte haben Landesteilungen, innerstaatliche
Strukturgliederungen und Kriege für den Landstrich nicht wenige
Veränderungen gebracht.

Da gab es die Herzogtümer Pommern-Wolgast und Pommern-Stettin;
im Ergebnis des 30jährigen Krieges kassierte Schweden den vorpom-
merschen Teil ein, der Nordische Krieg verkleinerte anschließend
den schwedischen Teil an Pommern, und letztendlich kam der Rest
1815 zu Preußen und wurde Provinz im Königreich.

Als der König abgeschafft war und der Faschismus vernichtet,
tauchte zum ersten Mal der Begriff Mecklenburg-Vorpommern auf.
Doch ein Befehl der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland
(SMAD) von 1947 ließ Vorpommern wieder verschwinden, und dabei
blieb es.

In der 40jährigen DDR-Geschichte war Vorpommern ganz einfach
der östlichste Teil des Küstenbezirks und des Bezirks Neubrandenburg
- bis zur Wende.

Aus der Vergangenheit aber sollte man von Vorpommern dennoch
einiges wissen: Rührige Zisterziensermönche haben vor rund 500
Jahren die Grundsteine gelegt. Die Hanse brachte wirtschaftliche
Blütezeiten; von Stralsund und Greifswald weiß die Geschichte
sogar zu berichten, daß von ihnen eine Weltmacht des Handels
und des Fortschritts ausging. Die niederdeutsche Backsteingotik,
verkörpert in den turmreichen Stadtsilhouetten, den gewaltigen
Kirchen, den Rathäusern und ihren prächtigen Fassaden, den Markt-
plätzen und Straßen mit den Giebelhäusern der Patrizier, setzte
unverwechselbare Wahrzeichen.

Quelle zum Weiterlesen empfohlen:
Regional- und Freizeitführer Mecklenburg-Vorpommern.
Herausgegeben von Ingo Koch und Brigitta Meuche.
VSA-Verlag, Hamburg. 1991. ISBN 3-87975-553-1

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