Martinstag in der Altmark.

Martinstag in der Altmark.

Beitragvon -sd- » 18.01.2021, 10:19

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Auch in den altmärkischen Städten hielt man die beliebten Martinimärkte ab,
und die Schulkinder zogen am Martinstag mit Beuteln von Haus zu Haus und
sangen ihr Martinslied. In Dannefeld beginnt es so:

"Märtens, Märtens, Vöggelken,
gäwt un wat in't Snäwelken !"


Es gab Birnen, Äpfel, Kuchen und Gebäck.
Gingen sie einmal leer aus, so sangen sie:

"Witten Twärn (Zwirn), schwatten Twärn,
dat olle Wiew (Weib), dat giwt nich geern."


In einigen altmärkischen Dörfern und Städten singen die Kinder zu Martini
auch heute noch.

"Buurklaos" und "Wihnachtsmann" - die Altmärkische Vorweihnachtszeit
und das Fest selbst beinhalten zahlreiche Bräuche. So kam an den Vorweih-
nachtsabenden der "Buurklaos", der Vorbote des Weihnachtsmannes, und
beschenkte die Kinder mit Äpfeln, Nüssen und leckeren Pfefferkuchen,
wenn sie brav waren und ihr Gebetlein artig aufsagten. Den älteren Jungen
verabreichte der "Buurklaos" kräftig die Rute. Wenn sie entwischen konnten,
riefen sie ihm folgenden Spottvers hinterher:

"Wenn Buurklaos kümmt, denn töw (warte) ick nich,
wenn Buurklaos kümmt, denn bä (bete) ick nich,
denn spring ick öwer d' Hecken,
denn kann he mi nich recken !"


Quelle: Brigitte Weber 'Altmark'. 1992. Greifenverlag.

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