Ik wuull, wi weern noch kleen, Jehann, ...

Düt un Dat vun jedem wat.

Ik wuull, wi weern noch kleen, Jehann, ...

Beitragvon -sd- » 20.04.2020, 15:07

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Min Jehann.

Ik wull, wi weern noch kleen, Jehann,
do weer de Welt so groot !
Wi seten op den Steen, Jehann,
weest noch ? Bi Navers Soot !

An’n Häben seil de stille Maan,
wi sehgen, wa’ he leep,
un snacken, wa’ de Himmel hoog
un wa’ de Soot wull deep.

Weest noch, wa’ still dat weer, Jehann ?
Daar röhr keen Blatt an’n Boom.
So is dat nu ni mehr, Jehann,
as höögstens noch in Droom.

Och ne, wenn do de Schäper sung,
alleen in’t wiede Feld ...
Ni’ wahr, Jehann, dat weer ’n Toon !
De eenzige op de Welt.




Mitünner in de Schummerntied
denn wardt mi so to Mood,
denn löppt mi ’t langs den Rügg so hitt,
as domaals bi den Soot.

Denn dreih ik mi so hasti’ um,
as weer ik nich alleen:
Doch allens, wat ik finn, Jehann,
dat is – ik stah un ween.

Klaus Groth

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Klaus Groth, geb. 1819 zu Heide
in Norddithmarschen; Lehrer daselbst;
dann Dozent für deutsche Sprache
und Literatur an der Kieler Universität;
gestorben daselbst 1899.
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