Allensbach-Umfrage 1953 zur Wiedervereinigung

Allensbach-Umfrage 1953 zur Wiedervereinigung

Beitragvon -sd- » 04.10.2020, 12:15

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Eindeutig für Vereinigung.

Das Institut für Demoskopie in Allensbach am Bodensee hat durch eine Umfrage
in der Bundesrepublik und in West-Berlin festgestellt, daß die Wiedervereinigung
Deutschlands in allen Kreisen der Bevölkerung eindeutig als das wichtigste An-
liegen bezeichnet wird, mit dem man sich in der Bundesrepublik beschäftigen
müsse. Die Bevölkerung, so folgert das Institut, sei durchaus bereit, auch per-
sönliche Einschränkungen auf sich zu nehmen, die möglicherweise durch die
Eingliederung der Sowjetzone notwendig werden könnten.

Zwei Drittel der Befragten sähen freie gesamtdeutsche Wahlen als vordringlich
an. Nur sechs Prozent sagten, daß diese Aufgabe vorerst zurückgestellt werden
solle. 29 Prozent sind der Ansicht, da? sich nach einer Wiedervereinigung Deutsch-
lands die Lebensverhältnisse in der Bundesrepublik verschlechtern werden. 27
Prozent erwarten, daß der Lebensstandard danach steigen wird. Gleichfalls 27
Prozent meinen, daß nach der Wiedervereinigung alles so bleiben wird, wie es
jetzt ist. Die restlichen siebzehn Prozent entschieden sich nicht.

Menschen aus den oberen Bildungsgruppen sind skeptischer, über zwei Fünftel
(43 Prozent) dieser Befragten meinen, daß eine Wiedervereinigung Deutsch-
lands den Lebensstandard in der Bundesrepublik drücken würde.

Quelle: OSTPREUSSENBLATT, 21. November 1953

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