Dokumentation der Vertreibung aus dem Osten.

Dokumentation der Vertreibung aus dem Osten.

Beitragvon -sd- » 17.03.2020, 21:17

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Der Sprecher der Landsmannschaft Ostpreußen hat alle Ostpreußen aufgerufen,
an der Dokumentation unserer Vertreibung aus dem Osten mitzuarbeiten. Der
Zweck dieser Arbeit ist, die historische Wahrheit über das Geschehen von 1945
zu erforschen und niederzulegen.

Soll das Werk gelingen, erfordert es die Mitarbeit jedes Ostpreußen. Tausende
haben schon ihren Beitrag hierzu geliefert. All diesen sei an dieser Stelle gedankt.
An alle übrigen richte ich die Bitte, ihre Erlebnisse aufzuzeichnen und einzureichen.
Die Berichte können in zwangloser Form abgefaßt werden. Ihr Umfang ist nicht
beschränkt. Jeder — auch der kleinste — Bericht ist wichtig. Genaue Angaben
über Zeit und Ort sind erwünscht. Die Berichte sollen nur Selbsterlebtes enthalten.
Übertreibungen sind zu vermeiden.

Über welche Zeitspannen und Erlebnisse Berichte gesucht werden, sei nachstehend
nochmals skizziert:

1. Räumung vor dem anrückenden Feind (Treck, Fluchtweg, Rettung in den Westen
oder Überrollen auf der Flucht, Rückkehr in die Heimat).

2. Kämpfe um die engere Heimat — Einsatz des Volkssturms.

3. Besetzung der Heimat durch den Feind. Schicksal der Zivilbevölkerung
(Eingesessene, Evakuierte aus dem Westen, Flüchtlinge aus dem Osten,
westliche Kriegsgefangene).

4. Das Schicksal der Zivilbevölkerung während der sowjetischen und polnischen
Verwaltung. Völkerrechtswidrige Behandlung der Deutschen, Deportationen,
Hunger, Seuchen, Zwangsarbeit, Enteignung, Ausplünderung und Vernichtung
deutscher Kultur und Wirtschaft. Sowjetische und polnische Wirtschaftsmethoden.
Deutscher Gottesdienst und Schulunterricht ?

5. Hilfe durch Litauer.

6. Die Austreibung. Bekanntmachungen und Anordnungen hierzu und ihre Durch-
führung. Verhalten der Sowjets und Polen während der Austreibung. Auswirkung
der Maßnahmen auf die deutsche Bevölkerung.

7. Zwangsoption.

8. Heutiger Zustand der Heimat.

9. Schicksal der Verschleppten.

10. Bilder aus den vorstehenden Zeitspannen
(diese werden nach Vervielfältigung zurückgegeben).

Als Dokumente gelten nur Originalberichte, beglaubigte Abschriften oder Foto-
kopien. Sämtliche Dokumente werden archivarisch sichergestellt und stehen
nur den mit der Bearbeitung der Dokumentation betrauten Personen zur Einsicht
zur Verfügung. Sie sind einzureichen an den Beauftragten für die Dokumentation,
von Spaeth-Meyken, Hamburg 36, Neuer Wall 72.

Quelle: OSTPREUSSENBLATT, 25. November 1952

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