Vertrieben und in alle Winde verweht.

Vertrieben und in alle Winde verweht.

Beitragvon -sd- » 14.04.2020, 16:55

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Vertrieben und in alle Winde verweht.
Nachrufgedanken zu vertriebenen, verstorbenen Angehörigen.


Sie sind nicht tot, deren Hügel sich hebt.
Was wir an ihnen geliebt, das lebt.
Das bleibt, bis uns selber das Leben entrinnt.

Einst war ich glücklich und hatte ein Heim,
jetzt bin ich vertrieben und allein.
Zersprengt die Familie, zerstört alles Glück.
In alle Winde verweht.

Muttel. Unser liebstes Omchen und Uromchen.
Mittelpunkt ihrer großen Familie.

Mein ganzer Halt in schweren Tagen.

Das unerbittliche Schicksal des Krieges.

Schicksalschweres Leben.

An den Folgen der Flucht.

Nach Jahren quälender Ungewißheit.

Kriegsopfer.

Den ihr zugefügten Mißhandlungen.

Infolge von Entkräftungen.

An den erlittenen Strapazen einer mehrjährigen Gefangenschaft.

Unvorstellbare Entbehrungen.

Unser lieber guter Vati und Opi.

Fern der geliebten Heimat.

Gramgebeugt vom schweren Leiden.

Entkräftet durch Sorgen und Not.

Im stillen Leid und treuen Gedenken.

Du bist vermißt, aber unvergessen.

Im festen Glauben an ein Wiedersehen.
Noch immer auf eine Rückkehr hoffend.
Immer noch auf ein Lebenszeichen hoffend.

Im Juni 1945 in Finnisch-Karelien den Hungertod gestorben.
Gestorben an Unterernährung.

Den Hungertod gestorben.
Tyhus-Epedemie.
Starb an Hungertyphus.

Denn wir haben hier keine bleibende Stadt.

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