Dümmersee, Südmecklenburg.

Dümmersee, Südmecklenburg.

Beitragvon -sd- » 05.09.2021, 18:12

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Am meisten ist dazu im Flurnamenatlas von Südwestmecklenburg, den der ver-
storbene Werner Zühlsdorf 1970 als Band I herausgegeben hatte, zu finden.

Gemeinde Dümmer

Dümmer See:
"Vom Dümmerschen See geht die Volkssage, daß in ihm eine Stadt versunken sei
und daß die höchste Stelle in ihm, der Schloßberg genannt, noch die Trümmer
einer Burg zeige. Als im Jahre 1842 der See gesenkt worden, fand man bei einer
Untersuchung wirklich noch etwas Pfahlwerk, Ziegelsteine, Scherben u.s.w. und
zwar nicht bloß auf dem sogenannten Schloßberg, sondern auf anderen Stellen
des Sees. Weitere Anhaltspunkte hat die erwähnte Sage nicht."
(Vgl. Raabe/Quade 'Mecklenburgische Ortskunde', a.a.O., S. 816.)

1842 bei der Absenkung des Wasserspiegels fand man Bohlen als Hausreste
sowie diverse Reste an Ziegeln, Hausrat etc.

In einem Artikel in der Schweriner Volkszeitung v. 27.11.2003 wird von einem
ABM-Projekt der Schweriner Zukunftswerkstatt berichtet, das sich dem Schutz
der 'sagenumwobenen Schloßinsel im Dümmer See' wirdmete. Näheres kann
man wohl bei der Bürgermeisterin (Tel: 0173 605 4314 / Fax: 03865 - 807 17)
in Erfahrung bringen.

Dümmerhütte:
Die Hüttenmeister Valentin Wentzel und Balthasar Kauffeldt bzw. ab ca. 1647
Heinrich Wentzel betrieben die erste Glashütte von 1645 bis etwa 1655. In
diesem Jahr wird sie als "abgelegte Glashütte" bezeichnet und später als der
"alte Forsthof", in dem der Förster und der Holzvogt Matthias Kercke wohnten.
Sie wurde auch "Hütte zu Walsmühlen" genannt, da sie zwischen Dümmer und
Walsmühlen lag. Besitzer war Andreas Hundt (Gutsherr ??).

Die Hüttenmeister Jürgen Wentzel bzw. später die Brüder Jürgen und Heinrich
Becker betrieben die zweite Glashütte von 1665 bis 1683. Der Besitzer ist un-
bekannt.

Der Hüttenmeister Jacob Kaspar Müller - auch in Bakendorf und Dreilützow -
betrieb die dritte Glashütte von 1708 bis 1714, da er in letzterem Jahr das
Gut Groß Renzow erwarb und die Glashütte nach dort verlegte. Der Besitzer
ist wiederum unbekannt.

Dümmerstück:
Der Hüttenmeister Oswald Kunckel erhielt für die erste Glashütte 1643 den
herzoglichen Konsens, konnte sie aber aufgrund der unruhigen Zeiten nicht
aufbauen. Besitzer war Andreas Hundt (Gutsherr ??). Dem Hüttenmeister
Jürgen Wentzel wurde zum Betrieb der zweiten Glashütte 1654 der Konsens
ab Ostern 1655 auf acht Jahre erteilt. Der Besitzer ist Hans Schulze.

Literatur:
G. Behrendt 'Flurnamen erinnern an Glashütten. Dümmerhütte und Perlin.'
In: SVZ v. 26.7.1997, S. 17.

R. Wendt 'Glashüttenbetrieb und Gutsherrschaft in Mecklenburg vom 17.
bis 19. Jahrhundert
', in: WZ der Universität Rostock, G-Reihe 21(1972)1.

R. Bleile 'Unterwasserarchäologische Untersuchungen im Dümmer See,
Landkreis Ludwigslust
', in: Archäologische Berichte aus Mecklenburg-
Vorpommern, Waren, Bd. 5, 1998, S. 54-61.

G. Steinhofer 'Dümmer 1230-1980. Beiträge zur Geschichte der Gemeinde
Dümmer
, Hrsg. Rat der Gemeinde Dümmer 1983.

Jürgen Seemann

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Der Dümmersee, auch Dümmer See geschrieben, ist ein typischer Rinnensee
im Westen Mecklenburg-Vorpommerns. Der See liegt rund 25 Kilometer von
der Grenze zu Schleswig-Holstein und etwa 18 Kilometer von Schwerin entfernt
zwischen dem Schaalsee und dem Schweriner See. Wikipedia
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