Gesamtzahl der Vertriebenen, Aussiedler und Zugewanderten.

Gesamtzahl der Vertriebenen, Aussiedler und Zugewanderten.

Beitragvon -sd- » 05.09.2022, 09:16

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Die Vertriebenen in Zahlen.

Die Wohnbevölkerung des Bundesgebiets (ohne Saarland und ohne Westberlin) betrug am 1. April
1959, 51.590.900 Personen. Davon sind Vertriebene 9.443.700 und Zugewanderte 3.206.000. Die
Gesamtzahl der Vertriebenen, Aussiedler und Zugewanderten beträgt daher 12.649.700, das sind
24,5 Prozent der Gesamtbevölkerung.

Für die Eingliederung der vertriebenen und geflüchteten Landwirte geben folgende Zahlen ein
anschauliches Bild:
Vor der Vertreibung gab es 904.410 Erwerbstätige im Beruf der Land- und Forstwirtschaft. Jetzt
sind es nur 183.099. Im Laufe der letzten zehn Jahre, bis zum 31.12.1958, konnten 105.565
Betriebe mit einer Gesamtfläche von 491.244 Hektar an vertriebene Landwirte vergeben werden.
Am 30. Juni 1959 waren 255.395 arbeitslose Männer und Frauen in der Bundesrepublik. Davon
waren 46.238 Vertriebene. Die Arbeitslosigkeit der Vertriebenen hat am 30.06.1959 mit einem
Anteil an der Gesamtarbeitslosigkeit von 18,1 Prozent den tiefsten Stand erreicht und liegt damit
erstmals unter dem Anteil der Vertriebenenbevölkerung von 18,3 v. H. (01.04 1959).

Die Zahl der Vertriebenen-Haushalte hat sich vom 25.09.1956 bis 13.09.1957 um 10,7 v. H. erhöht
und die in ihnen lebenden Personen um 12,9 v. H. Im gleichen Zeitraum nahm die Zahl der Haus-
halte der Nichtvertriebenenbevölkerung um 7 v. H., die der in ihnen lebenden Personen nur um
3,7 v. H. zu.

Die Zahl der Heimatvertriebenen, die entweder Leistungen der Unterhaltshilfe oder laufende
Unterstützung der offenen Fürsorge erhalten haben, ist von 1950 bis 1955 von 1,6 Millionen auf
etwas über 1 Million zurückgegangen. Es hat sich der Anteil der Unterhaltshilfe und Fürsorge-
empfänger der Heimatvertriebenen von 20,5 v. H. auf 11,8 v. H. gesenkt. Der Anteil der Unter-
haltshilfe- und Fürsorgeempfänger an den übrigen Personen hat sich im Beobachtungszeitraum
von 3,6 v. H. auf 2,4 v. H. vermindert. Von den Heimatvertriebenen waren im September 1955
noch mehr als jeder neunte auf Leistungen der Unterhaltshilfe bzw. der offenen Fürsorge ange-
wiesen. Von den übrigen Personen befand sich nur jeder vierzigste in einer entsprechenden,
diese Leistungen voraussetzenden Notlage.

Quelle: OSTPREUSSEN-WARTE, November 1959

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