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9,1 Millionen Vertriebene in Westdeutschland.
Nach einem soeben veröffentlichten Überblick über 'Bevölkerungsstand und Bevölkerungs-
entwicklung 1957' des Statistischen Bundesamts lebten am 31. Dezember 1957 im Bundes-
gebiet — ohne das Saarland, für das eine Feststellung noch nicht getroffen wurde —
9,1481 Millionen Vertriebene. Ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung von 51,832 Millionen
Menschen beträgt demnach jetzt 17,6 Prozent, während er bei der Volkszählung 1950
nur 16,6 Prozent ausmachte. Der Bevölkerungsanteil der Vertriebenen in den einzelnen
Ländern hat sich in den letzten Jahren erheblich verändert. 1950 lagen Schleswig-Holstein
mit 33,2 Prozent, Niedersachsen mit 27,4 Prozent und Bayern mit 21,2 Prozent mit den
höchsten Vertriebenenquoten eindeutig an der Spitze. Jetzt dagegen trifft dies — bei
erheblich geringerem Abstand von den übrigen Ländern — nur noch für Schleswig-Holstein
mit einem Vertriebenenanteil von 28,2 Prozent und für Niedersachsen mit 25,6 Prozent zu.
Fast auf gleicher Höhe wie Bayern mit 19,1 Prozent liegen jetzt die Länder Hessen mit 18,4
Prozent und Baden-Württemberg mit 17,6 Prozent. Rheinland-Pfalz weist mit 8,5 Prozent
immer noch die geringste Vertriebenenquote auf. Diese beträgt in Nordrhein-Westfalen
15,4 Prozent, in Bremen 14,7 Prozent und in Hamburg 13,3 Prozent.
Quelle: OSTPREUSSENBLATT, 7. Juni 1958
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