Feiern zum Tag der deutschen Einheit.

Texte und Bilder zur Teilung Deutschlands

Feiern zum Tag der deutschen Einheit.

Beitragvon -sd- » 04.10.2017, 19:52

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Brennende Grenze. Leuchtfeuer zum 17. Juni.

Am 16. Juni, dem Vorabend des 'Tags der deutschen Einheit', sollen an der
Zonengrenze von Lübeck bis Hof Fackeln und Leuchtfeuer die Bevölkerung
der Zone an die Verbundenheit mit den Menschen in der Bundesrepublik
und die Weltöffentlichkeit an die Zerrissenheit Deutschlands erinnern.
Das Kuratorium Unteilbares Deutschland hat diese Demonstration der
'Brennenden Grenze' in die Wege geleitet und die Landräte und Bürger-
meister des Zonengrenzgebiets um Unterstützung bei den Vorbereitungen
zu der Aktion gebeten, an der sich die Jugend, Verbände, Parteien und
Flüchtlingsorganisationen beteiligen sollen. Auch die Ministerpräsidenten
von Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Hessen, Bayern, der Bürgermeister
von Berlin und die zuständigen Bundesminister wurden vom Kuratorium
gebeten, die Demonstration zu unterstützen.

Die Kundgebungen und Feiern zur Erinnerung an den Volksaufstand vor
drei Jahren werden in diesem Jahre stärker als zuvor von dem Gedanken
bestimmt sein, den Freiheitswillen des ganzen deutschen Volkes und sein
Verlangen nach der Wiedervereinigung auszudrücken
.

In allen Schulen des Bundesgebiets und West-Berlins werden die Jungen
und Mädchen auf die Bedeutung des Tages hingewiesen: 15.000 Lehrern
ist die Schrift 'Bewährung im Widerstand', eine Sammlung von Vorträgen
namhafter Wissenschaftler und Publizisten über die Probleme der deut-
schen Spaltung zur Verfügung gestellt worden. Der Bundeskanzler hat
dem Kuratorium wiederholt seine Unterstützung bei allen Maßnahmen
zugesagt, welche die Feiern zum Tag der deutschen Einheit würdig und
eindrucksvoll gestalten sollen.

Die Bundesregierung wird des Tages in zwei Feiern in Berlin und Bonn
gedenken. In Berlin wird Minister Kaiser auf der zentralen Veranstaltung
sprechen.

Quelle: OSPREUSSENBLATT, 2. Juni 1956

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Keine Sicherheit ohne deutsche Einheit.
Die großen Feiern zum 17. Juni in Berlin und Westdeutschland.


Am 'Tag der deutschen Einheit' fanden in Berlin und im Bundesgebiet zahl-
reiche eindrucksvolle Feiern statt, die dem Gedenken an den Volksaufstand
vom 17. Juni 1953 gewidmet waren. In allen Zonengrenzgemeinden leuch-
teten schon am Vorabend Mahnfeuer auf, die den Bewohnern der sowjetisch
besetzten Zone zeigen sollten, daß sie nicht vergessen sind. Auf allen
Gedenkkundgebungen forderten die Redner, noch stärker als bisher für die
Einheit des deutschen Volkes und Staates einzutreten. In Westberlin wurden
am Sonntag an den Gräbern der Toten des Volksaufstands in Anwesenheit
von Bundesminister Kaiser, dem Berliner Bürgermeister Professor Suhr sowie
von Vertretern des diplomatischen Korps der verbündeten Staaten und der
Parteien Kränze des Bundespräsidenten, der Bundesregierung, der Volks-
vertretungen und politischen Organisationen niedergelegt. Die Sprecher der
Berliner Fraktionen forderten an den Gräbern die sofortige Freilassung der
politischen Gefangenen in der Zone und die Gewährung der demokratischen
Freiheiten für die Bewohner Mitteldeutschlands. In der großen Berliner
Kundgebung vor dem Schöneberger Rathaus stellte Bundesminister Jakob
Kaiser als Vertreter des Kabinetts die Frage, wie lange noch der Erzstalinist
Ulbricht seine Macht über den achtzehn Millionen Deutschen in der Zone
ausüben werde. Die Unruhe über die willkürliche Teilung unseres Vater-
landes wachse von Tag zu Tag. Es sei ein Frevel gegen die Natur, die ge-
wachsene Gemeinschaft eines Volkes zu zerreißen. Bundestagsvizepräsident
Professor Carlo Schmid appellierte an das Volk, das Vermächtnis der Männer
und Frauen des 17. Juni zu erfüllen und alles zu tun, was die Wiederverei-
nigung fördern könne.

Bei der Feier im Plenarsaal des Bonner Bundeshauses erklärte der Kanzler,
er glaube, wir Deutschen könnten den Tag in der festen Hoffnung begehen,
daß der Tag der Wiedervereinigung Deutschlands in Freiheit bald kommen
werde. In den letzten zwölf Monaten sei seiner Ansicht nach in der Frage
der Wiedervereinigung ein Fortschritt erzielt worden. Auch Bundestagsprä-
sident Gerstenmaier betonte, daß die deutsche Einigung Wirklichkeit werden
müsse.

Quelle: OSTPREUSSENBLATT, 23. Juni 1956

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