Oder-Neiße-Linie. Politische Entwicklung ...

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Dr. Friedrich Hoffmann
'Die Oder-Neiße-Linie. Politische Entwicklung und völkerrechtliche Lage.'

„Ein Problem ist es vor allen, daß sich in den Deutschland betreffenden Fragen der großen Politik
immer wieder in den Vordergrund schiebt: Die Frage der Oder-Neiße-Linie und der damit in
Zusammenhang stehenden Folgen der Massenaustreibungen aus den deutschen Ostgebieten.
Auf allen internationalen Konferenzen hat dieses Problem ebenso eine wesentliche Rolle gespielt,
wie die Aufgabe der Wiederingangsetzung der deutschen Wirtschaft und der Wiederherstellung
gesunder sozialer und politischer Verhältnisse in Europa sich als unlösbar verflochten mit der
Lösung des Vertriebenenproblems erwies“.

Mit diesen Feststellungen leitet der ehemalige Kurator der Albertus-Universität, Königsberg,
Dr. h. c. Friedrich Hoffmann, eine Darstellung des Problems der Oder-Neiße-Linie ein, die beim
Verlag Joachim Henrich K.-G., Frankfurt/Main, erschien, (Preis 1,50 DM). Nach einem kurzen
Überblick über die nach dem Ersten Weltkrieg gestellten politischen Forderungen und die damals
erfolgten Änderungen der deutschen Ostgrenze wird die politische Entwicklung dieser Frage
bis zum Potsdamer Abkommen aufgezeigt und dabei deutlich gemacht, wie von 1939 an immer
weitergehende Forderungen auf deutsche Provinzen erhoben wurden, bis es schließlich zur
Errichtung der Oder-Neiße-Linie kam. Aber nachdem bereits im Potsdamer Abkommen festgelegt
worden war, daß diese Linie nur provisorischen Charakter trage, wurde auf dieser Grundlage
aufbauend von den Westmächten auf den Außenministerkonferenzen in Moskau und London
die Forderung auf Rückgabe bestimmter Teile der unter polnische Verwaltung gestellten Gebiete
erhoben. Diese nicht nur für Millionen deutsche Ostvertriebenen, sondern für das gesamte
deutsche Volk so außerordentlich bedeutungsvollen Bestrebungen der anglo-amerikanischen
Diplomatie werden in ihren einzelnen Entwicklungsphasen knapp, übersichtlich und gemein-
verständlich dargestellt, wobei außerdem auch maßgebliche Äußerungen der angelsächsischen
Publizistik Berücksichtigung finden. Dabei ist es ein Beweis der Objektivität und Sachlichkeit
der Darstellung, daß sie sich insbesondere auch auf Dokumente stützt, die von polnischer
Seite publiziert wurden und die in einem Anhang in Übersetzung wiedergegeben sind. Von
besonderer Bedeutung ist auch, daß die Schrift abschließend die Verletzung der Grundrechte
der Menschen erörtert, wie sie durch die Massenaustreibungen aus den deutschen Ost-
gebieten erfolgte. Aus diesem Grunde ist im Anhang auch die UN-Deklaration der Menschen-
rechte im Wortlaut wiedergegeben worden.

Die Schrift stellt also nicht nur eine bisher in dieser Form noch nicht vorhandene Übersicht
über die Entwicklungen und Hintergründe dar, die zur Oder-Neiße-Linie führten, sondern
gibt auch aufschlußreiche Beweise dafür, daß die Erkenntnis vom Unrecht der Oder-Neiße-
Linie in der Welt im Wachsen begriffen ist. Prof. Dr. Kurth

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