Oder-Neiße-Gebiete "kulturell zweitklassig".

Zusammenhänge, die zur Errichtung dieser Grenzlinie geführt haben.

Oder-Neiße-Gebiete "kulturell zweitklassig".

Beitragvon -sd- » 08.12.2016, 12:24

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Oder-Neiße-Gebiete "kulturell zweitklassig".

Gegen die Vernachlässigung von Pommern, Schlesien und Ostpreußen nicht
nur in wirtschaftlicher, sondern auch in kultureller Hinsicht wendet sich die
in Stettin erscheinende polnische Zeitung 'Kurier Szczecinski'. Es gehe nicht
an, so schreibt das Blatt, daß die polnische staatliche Theater- und Konzert-
agentur ausländische Gastspiele immer nur in den innerpolnischen Städten
durchführe. Die "Westgebiete" — also die polnisch verwalteten deutschen
Ostprovinzen — bekämen ihre Randlage dadurch zu spüren, daß die Künstler-
tourneen an ihnen vorbeigingen. Allenfalls Breslau werde, auf dem Wege nach
Kattowitz, bei einem Abstecher aufgesucht, weil die dortige Jahrhunderthalle
mit ihren 10.000 Plätzen eine gute Einnahmequelle verspreche. Weder pol-
nische noch ausländische Ensembles besuchten Oppeln, Grünberg, Stettin,
Allenstein oder Köslin, obwohl es sich bei diesen Plätzen doch um 'Wojewod-
schaftshauptstädte' handele.

Die Stettiner Zeitung erklärt, es gehe nicht an, daß man Polen kulturell in
eine bevorzugte A-Klasse und in eine stiefmütterlich behandelte B-Klasse
einteile. Besonders bedenklich aber sei es, diese Einteilung entlang der Linie
vorzunehmen, welche die Oder-Neiße-Linie von den Wojewodschaften
Zentralpolens trenne.

Quelle: OSTPREUSSEN-WARTE, August 1958

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