Die Sorben. Slawisches Volk im Osten Deutschlands.

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Forum Deutsche Einheit Perspektiven und Argumente Nr. 5

Wolf Oschlies 'Die Sorben. Slawisches Volk im Osten Deutschlands.'

Herausgeber:
Friedrich-Ebert-Stiftung, Abt. Außenpolitikforschung im Forschungsinstitut.
Verlag Friedrich-Ebert-Stiftung, Bonn-Bad Godesberg. 1991.
2. überarbeitete Auflage.

Kartonierte Ausgabe. 80 Seiten, Karte, Inhaltsverzeichnis, Auswahlbibliographie.
In guter Verfassung.

Abzugeben gegen 5 Euro zuzüglich Großbriefporto.

Inhalt:

Einführung oder: Vom Umgang mit Miniaturen.
Von Prokopius zu Preußen: 1.300 Jahre sorbische Geschichte.
Die Sorben bis 1918: Daheim im Reich ?
Von Versailles nach Potsdam.

Nachkriegsschach(er): Die Sorben 1945-1949.
Zur Vorgeschichte einer Blickumkehr.
Lockendes Prag.
Zögerndes Warschau.
Hinterhältiges Berlin.
Hatten die Sorben nach dem Krieg eine Chance ?

Koexistentielle Apartheid: Sorben in der DDR.
"Graue Eminenzen" in der "Roten Domowina".
Um Sein oder Nichtsein: 1956-1965.
Jahre des Belauerns: 1965-1980.
Gegen ökologische und andere "Devastierungen".
Von der Wende zu den Wenden.
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Sie sprechen ein astreines Deutsch, besitzen deutsche Pässe, üben deutsches
Wahlrecht aus, sind deutsche Staatsbürger - aber sie sind keine Deutschen !
Die Rede ist von den Sorben (oder Wenden) in der südostdeutschen Lausitz.
Dort leben sie seit anderthalb Jahrtausenden (also länger als die dortigen
Deutschen), das einzige Slawenvolk, das sich westlich der Oder halten konnte
und bis heute seine sprachlich-kulturelle Eigenart zäh verteidigt. Und ein
eigenes Volk sind die Sorben, keine Minderheit. Es gibt sie eben nur in
Deutschland, diese nationale Miniatur von 80.000 eigenständigen West-
slawen, der deutsche Kaiser, Führer und Generalsekretäre die Luft abdrücken
wollten.

Wieviele Deutsche kennen die Sorben, wer hat einen Begriff vom Reichtum
ihrer Kultur, wer vermag sie als Brücke zu den slawischen Nachbarn des
vereinten Deutschlands zu schätzen ? Sorben haben sehr viel mehr zu bieten
als lediglich bunte Trachten, fröhliche Musik und bemalte Ostereier.

Die vorliegende Studie will ein bißchen sorabistischen Nachhilfeunterricht
erteilen - einführen in die lange und selten leichte Geschichte der Sorben,
das grundfalsche Image der Sorben als "Hätschelkinder" der SED demontieren,
einen Begriff vermitteln von ihren Leiden und Leistungen, Verständnis wecken
für sorbische Ängste und Erwartungen. Vor allem will die Darstellung an
deutsche Leser appellieren, den besonderen Wert der Sorben nach den
historischen Ereignissen in Deutschland 1989/90 zu ermessen - in jener Weise,
die der Nestor der neueren sorbischen Literatur, Jurij Brezan (*1916), wünschte:
"Wenn die Deutschen lernten, in ihrer Größe mit uns, den wenigen, von gleich
zu gleich zu leben - was für ein Bild von Deutschland sähe die Welt !"

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