Ärmliche Siedlungen im Nordosten Berlins.

Ärmliche Siedlungen im Nordosten Berlins.

Beitragvon -sd- » 23.01.2021, 18:56

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Zu meiner Familienforschung gehört auch immer die Einbettung
der Personen ins soziale und politische Umfeld der jeweiligen
Epoche. So gab es in der Tat in Berlin einige "Siedlungen",
besser Ansammlung von abenteuerlichen Bretterbuden, die mit
allem möglichem Material "winterfest" gemacht wurden.

In der Zeit des Nationalsozialismus entsprach dies natürlich
nicht der offiziellen Propaganda. Und deswegen wird man diese
Siedlungen und ihre Bewohner auch nicht im Berliner Adreßbuch
finden.

Konkret weiß ich dies aus der Geschichte meines Onkels, der
nahe Lübars in der "Kolonie Bürgersruh" siedelte. Er lebte
in den 30er Jahren dort äußerst primitiv. Aus meiner Kindheit
habe ich jedenfalls Erinnerungen an mehrere solcher einfachen
Verhältnissen im Nordosten Berlins.

Mit dem Wort Kolonie verbindet man ja auch die Erstbesiedlung.
Und die erste Generation hatte ja nie viele Früchte ihrer Arbeit
ernten können. Getreu dem Spruch: Den Ersten der Tod, den Zweiten
die Not, den Dritten das Brot.

In den 60er Jahren wurde dort vom Westberliner Senat sogar
noch eine große Müllkippe neben den Bewohnern aufgeschüttet ...
Heute stehen dort nur noch schmucke Einfamilienhäuser.

Horst Nelke

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Kannst Du so stehen lassen. Vielleicht hilft es einigen. Horst Nelke
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