Weite Gebiete mit intakter Natur.

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Weite Gebiete mit intakter Natur:
ein gewaltiges Geschenk der neuen Bundesländer
an Deutschland.

Die Wiedervereinigung Deutschlands, anfangs begeistert
gefeiert, erweist sich zunehmend als Problemfall. Im Osten
verlieren immer mehr Menschen ihren Arbeitsplatz und
müssen sogar um Haus oder Wohnung bangen. Im Westen
trüben die Milliarden-Kosten der Einheit und der Wieder-
ankurbelung der Ost-Wirtschaft die Stimmung. Dazu kom-
men die Meldungen von den Umweltkatastrophen-
Gebieten der ehemaligen DDR, etwa Bitterfeld, deren
Sanierung ebenfalls Milliarden kostet. Doch Bitterfeld
ist nicht überall.

Über den vielen Problemen wird leicht vergessen, daß
die fünf neuen Bundesländer auch gewaltige Schätze
besitzen. Zum Beispiel die vielen großflächigen Gebiete
mit noch weitgehend intakter Natur, wie es sie im Westen
kaum noch gibt, mit seltenen Pflanzen und Tieren, die in
den alten Bundesländern längst der wirtschaftlichen Ent-
wicklung zum Opfer fielen.

Neben den bestehenden Naturparks und sonstigen
Schutzgebieten wies der DDR-Ministerrat in den letzten
Stunden seiner Amtszeit noch fünf Biosphärenreservate
aus. Dazu gehört die Schorfheide. Zu den Kostbarkeiten
zählen aber auch die Auenlandschaft des Spreewalds,
wo noch Schwarzstorch und Fischadler leben, der Auwald-
komplex Mittlere Elbe mit Biber, Sumpfohreule und Rot-
milan, Rügen, Oderbruch, Elbsandsteingebirge und, und,
und ...

Naturschützern aus Ost und West stellt sich eine wichtige
und dankbare Aufgabe: Diese Gebiete vor dem Zugriff
kapitalkräftiger Wessis zu retten, die hier Golfplätze,
Freizeitparks oder andere Wirtschaftsbetriebe errichten
wollen und die örtlichen Politiker mit dem Versprechen,
Arbeitsplätze zu schaffen, zur Aufhebung des Schutzes
zu bewegen versuchten.

Quelle:
Dr. Rainer Köthe im KOSMOS-Editorial, Oktober 1992.

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