Umsiedlung aus den polnisch besetzten deutschen Ostgebieten

Informationen im Zusammenhang mit der ehemaligen 'Sowjetischen Besatzungszone (SBZ)' und späteren DDR.

Umsiedlung aus den polnisch besetzten deutschen Ostgebieten

Beitragvon -sd- » 01.10.2021, 17:12

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Achttausend Deutsche in den letzten zwölf Monaten.
Die „Umsiedlung" von jenseits der Oder-Neiße


Entsprechend den Abkommen zwischen der Regierung der Sowjetzonenrepublik
und der volkspolnischen Regierung über die „Umsiedlung" arbeitsunfähiger und
älterer Deutscher aus den polnisch besetzten deutschen Ostgebieten in das
Gebiet der sowjetischen Besatzungszone wurden seit dem 1. Oktober 1953,
als das Abkommen in Kraft trat, insgesamt rund 8.000 Deutsche zu ihren in
der Sowjetzone lebenden Familienangehörigen umgesiedelt. Im vergangenen
Monat trafen im polnischen Umsiedlungslager 810 Deutsche aus den deutschen
Ostgebieten und 120 Deutsche aus Polen ein und wurden in die Sowjetzone über-
führt.

In den letzten zwei Monaten wurden auch zahlreiche arbeitsfähige Deutsche,
die Aussiedlungsanträge gestellt hatten, in die Sowjetzone umgesiedelt. Diese
Deutschen hatten für Polen nicht optiert und gaben als Grund für die Aussied-
lungsgenehmigung an, sie seien den polnischen Behörden ihrer politischen
Ansichten wegen unbequem, und deshalb sei ihnen die Umsiedlung gestattet
worden. Die Ende September über Stettin in das Gebiet der Sowjetzone umge-
siedelten Deutschen berichteten, in den ostdeutschen Städten würden von den
polnischen Behörden auch jetzt noch Aussiedlungsanträge entgegengenommen,
so daß mit einer Fortsetzung der Umsiedlungen zu rechnen sei. Die Bearbeitung
der Umsiedlungsanträge, die vom polnischen Innenministerium in Warschau ge-
leitet werde, gehe seit Anfang August rascher vonstatten, und vielfach hätten
Antragsteller schon nach vier Wochen die Ausreisegenehmigung erhalten; sie
mußten aber oft zehn Wochen warten, bis sie abreisen durften.

Quelle: OSTPREUSSENBLATT, 16. Oktober 1954

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