Info zur dobrudschadeutschen Bevölkerungsgruppe.

Suche nach ehemals in Süd-Rußland Lebenden.
Quellen zur Familienforschung sowie zur Geschichte der Schwarzmeer-Deutschen.

Info zur dobrudschadeutschen Bevölkerungsgruppe.

Beitragvon -sd- » 19.07.2013, 10:28

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Ferdinand SOMMERFELD
* 12. Dezember 1879 in Tariverde, Dobrudscha, Rumänien,
oo um 1898 in Rumänien Karoline FECHNER.

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http://de.wikipedia.org/wiki/Dobrudschadeutsche

Die Dobrudschadeutschen sind eine deutsche Bevölkerungsgruppe,
die etwa 100 Jahre lang in der nördlichen Dobrudscha am Westufer
des Schwarzen Meeres lebte
. Die Volksgruppe bildete sich ab 1840,
als deutschstämmige Siedler in das etwa 23.000 km² große Gebiet
einwanderten. 1940 verließen sie es wieder bei ihrer Umsiedlung in
das Deutsche Reich.

Die ersten deutschstämmigen Siedler kamen 1841 aus dem Süden
des russischen Zarenreichs in die Dobrudscha. Es waren deutsche
Bauernfamilien aus dem benachbarten Gouvernement Bessarabien.
Sie ließen sich in dem von Türken bewohnten Dorf Akpunar nieder.
Auswanderungsgründe waren wirtschaftliche Rückschläge im Her-
kunftsgebiet und die Suche nach Land. Die 1841 begonnene erste
Einwanderungswelle, mit der auch deutschstämmige Menschen aus
dem russischen Gouvernement Cherson kamen, hielt bis 1856 an.
Zu dieser Zeit bis zum Anschluss an Rumänien 1878 gehörte die
Dobrudscha zum osmanischen Reich. Die Siedler unterwarfen sich
dessen Kolonisationsreglement. Die Dobrudschadeutschen waren
die einzige deutsche Volksgruppe, die zeitweise osmanische Unter-
tanen waren. Sie trugen zur landwirtschaftlichen Entwicklung auf
dem fruchtbaren Steppenboden bei. Ab 1873 setzte die zweite
Einwanderungswelle ein, zu der auch schwäbische Einwanderer
gehörten. Sie war bedingt durch die Aufhebung der Kolonistenprivi-
legien 1871 in Russland und hielt bis 1883 an. Die dritte Einwande-
rungszeit waren die Jahre 1890/91, die bedingt war durch die staat-
liche Übernahme deutscher Schulen im Zarenreich.

Im Herbst 1940 besetzten bulgarische Truppen die Süd-Dobrudscha.
Auf der Grundlage eines Umsiedlungsvertrags des Deutsche Reichs
mit Rumänien erhielt die deutschstämmige Bevölkerung die Mög-
lichkeit der Umsiedlung. Ihr schlossen sich die meisten der 16.000
Dobrudschadeutschen an. Ähnliche Umsiedlungen gab es in benach-
barten Gebieten bei den Bessarabiendeutschen und den Bukowina-
deutschen. Der Wunsch nach einer Umsiedlung unter dem Motto
'Heim ins Reich' fand unter den Dobrudschadeutschen, vor allem
den Landlosen, Anklang. Das war vor allem auf die ungünstige wirt-
schaftliche und kulturellen Lage zurückzuführen. Im Sinne national-
sozialistischer Propaganda war die gesamte Volksgruppe leicht
davon zu überzeugen, dass sie gemäß Adolf Hitlers Reichtagsrede
vom 6. Oktober 1939 ein "nichthaltbarer Splitter des deutschen
Volkstums" im Südosten Europas sei.

Praktisch war die Umsiedlung identisch mit der der unmittelbar
zuvor stattgefundenen der Bessarabiendeutschen. Als Abfahrts-
hafen wurde jedoch der in der Dobrudscha gelegene Donau-Hafen
Cernavodă gewählt. Auf Ausflugsdampfern der Donauflotte ging es
1000 km donauaufwärts in Richtung Deutschland. Zielort der Schiffe
waren Prahovo und Semlin bei Belgrad. Von dort reisten die Umsiedler
nach kurzem Aufenthalt in Sammellagern mit dem Zug ins Deutsch Reich.
Viele im damaligen Jugoslawien lebende Volksdeutsche hatten sich als
freiwillige Helfer zur Verfügung gestellt. Am 27. November 1940 hatte
der letzte Umsiedler das Land verlassen.

Die dobrudschadeutschen Umsiedler wurden im Deutschen Reich
zunächst in Lagern im Gau Mainfranken und im Gau Niederdonau
untergebracht. 1942 wurden sie mehrheitlich im Protektorat Böhmen
und Mähren als Landwirte angesiedelt. Rund 5.000 Personen wurden
im früheren Polen im Wartheland angesiedelt.

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Die Umsiedlung der Volksdeutschen aus der Dobrudscha im Jahre 1940;
Vorbereitung, Durchführung und Ergebnis der Aktion:


http://www.z-g-v.de/doku/archiv/rumaeni ... -1-0-3.htm
http://www.z-g-v.de/doku/archiv/rumaeni ... .htm#41103


Dokumentation der Vertreibung der Deutschen aus Ost-Mitteleuropa.
Werner Conze, Adolf Diestelkamp, Rudolf Laun, Peter Rassow
und Hans Rothfels. Bearbeitet von Theodor Schieder.

Band III: 'Das Schicksal der Deutschen in Rumänien'.
Unveränderter Nachdruck der Ausgabe von 1957.
Bund der Vertriebenen, Bonn.

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