Frankreich und die Kriegsgräber.

Suche nach Vermißten und Toten der Weltkriege.

Frankreich und die Kriegsgräber.

Beitragvon -sd- » 21.07.2020, 17:05

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Frankreich und die Kriegsgräber.

In einem Überblick wird die augenblickliche Situation auf den deutschen Kriegerfriedhöfen
in Frankreich geschildert. Im Ersten Weltkrieg sind über 900.000 Soldaten in Frankreich
geblieben, von denen 475.000 in Einzelgräbern und 250.000 in Kameradengräbern ruhen,
während 225.000 verschollen sind. Der 1926 übernommenen Verpflichtung, für die Gräber
zu sorgen, entspricht die französische Regierung auch heute noch, so daß man im
allgemeinen über den Zustand der Anlagen des Krieges 1914/1918 beruhigt sein kann.

Ganz anders sieht es jedoch um die Gräber des Zweiten Weltkriegs aus. Die Invasions-
kämpfe und das chaotische Ende des Krieges haben es mit sich gebracht, daß die Höhe
der deutschen Verluste auf französischem Boden und die Zahl der Gräber nicht bekannt
ist. Geschätzt wird die Zahl der deutschen Verluste auf 250.000. Dank besonderer Maß-
nahmen des Volksbundes, die unter größten Schwierigkeiten und mit erheblichen finan-
ziellen Opfern durchgeführt wurden, sind bisher rund 210.000 Gräber erfaßt. Das zustän-
dige französische Ministerium hat zwar eine Erfassung der deutschen Gräber angeordnet,
die aber nur mangelhaft durchgeführt worden ist. Viele Gebiete haben weder eine
Meldung abgegeben, noch sich die Mühe gemacht, bei den Toten gefundene Gegen-
stände, die zur Identifizierung beitragen könnten, abzuliefern. Das lückenhafte Material
ist zudem in Paris kaum verarbeitet worden. Die Übermittlung von Unterlagen an deut-
sche Stellen blieb systemlos und unvollständig. Es wurde mehrfach festgestellt, daß
Paris auf Nachfragen negative Antwort erteilt, obwohl bei den unteren Dienststellen
die Unterlagen für eine positive Antwort vorliegen. Die Registrierungsarbeit des Volks-
bundes behindern die französischen Stellen mit der Begründung, daß dafür infolge
Fehlens einer zwischenstaatlichen Vereinbarung keine rechtliche Handhabe gegeben sei.

Quelle: OSTPREUSSENBLATT, 15. August 1953

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