Die Freie Stadt Danzig 1919-1939.

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Die Geschichte der 'Freien Stadt Danzig' ist ein erschütterndes Beispiel deutscher Tragik.
Die Siegerwillkür von Versailles trennte ohne Befragen der zu 96 von Hundert deutschen
Bevölkerung dieses Gebiet vom Reich ab und machte es zu einem selbständigen Staat,
dem Freistaat Danzig, der dem Hohen Kommissar des Völkerbundes unterstand.

Die Abtrennung vom Deutschen Reich durch den Friedensvertrag von Versailles
vom 28. Juni 1919, die am 10. Januar 1920 dadurch vollzogen wurde, daß Oberst Strutt
als Verwalter der alliierten und assoziierten Mächte Danzig und das mit ihm verbundene
Staatsgebiet zur 'Freien Stadt' proklamierte, änderte nicht allein die politische, sondern
auch die wirtschaftliche und kulturelle Lage Danzigs. Am 24. Januar mußten die letzten
deutschen Truppen ihre Garnisonsstadt Danzig verlassen.

Neben die Sorge um die wirtschaftliche Umstellung trat die Verfassungsfrage.
Sie fand ihre Lösung in der 'Verfassung der Freien Stadt Danzig' vom 14. Juni 1922
mit der Unabsetzbarkeit der acht hauptamtlichem Mitglieder sowie der Größe
des 22köpfigen Senats und des mit 120 Parlamentariern besetzten Volkstags.

Danzig war gemäß Artikel 3 seiner Verfassung ein demokratischer, souveräner Staat.
Artikel 116, Absatz 2 und 3 sicherte ihm deutsches Recht, soweit es beim Inkrafttreten
der Verfassung in Danzig galt. Die Danziger Gesetzgebung hatte auch weiterhin das
Bestreben, die Rechtseinheit mit dem Deutschen Reich zu bewahren.

Der Volkstag als Spiegel der völkischen Zusammensetzung zeigte einen Rückgang der
polnischen Mandate in der letzten Legislaturperiode.

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