Die Kreise Braunsberg, Heilsberg, Allenstein und Rößel.

Die Kreise Braunsberg, Heilsberg, Allenstein und Rößel.

Beitragvon -sd- » 26.09.2021, 16:43

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Das Ermland.

Zum Ermland wurden die Kreise Braunsberg, Heilsberg, Allenstein und Rößel
gerechnet. Von den 36.887 Quadratkilometern Umfang der Provinz Ostpreußen
vor 1918 entfielen auf diese vier Kreise 4.250 Quadratkilometer; sie machten
also etwa den achten Teil Ostpreußens aus. An der Küste des Frischen Haffs
gehörte eine Uferstrecke von fünfzehn Kilometern zum Ermland.


Das Bistum Ermland.

Das Bistum Ermland erfuhr durch eine Bulle von Papst Pius VII „de salute animarum"
vom 16. Juli 1821 eine Vergrößerung. Seit ihrem Erlaß gehörten fast alle katholischen
Christen Ostpreußens dem Bistum an, das unmittelbar dem Heiligen Stuhle unterstellt
war. Nur die Westhälften der Kreise Osterode und Mohrungen wurden zum Bistum
Kulm (Westpreußen) gerechnet. Dem Bistum Ermland wurden aber auch westpreus-
sische Dekanate zugesprochen, die sich bis einschließlich Marienwerder ausdehnten.
Eine Unterscheidung zwischen Ost- und Westpreußen gab es indessen damals nicht.
Erst 1878 wurde die 'Provinz Preußen' geteilt.

Von Frauenburg nach Upsala.

Gegen seinen Willen wurde Ostpreußen oft zum Kampfgelände um die Ostsee-
herrschaft ringender Mächte. So landete der Schwedenkönig Gustav Adolf am
8. Juli 1626 in Pillau und besetzte bereits am 10. Braunsberg und am nächst-
folgenden Tag Frauenburg, dessen Dom seines Innenschmuckes beraubt wurde.
Die Schätze wurden nach Schweden gebracht, wie auch die wertvollen Bücher-
eien in Frauenburg, Braunsberg und des Kollegiatstiftes in Guttstadt. Die kost-
baren Bände wurden zum größten Teil in Upsala aufbewahrt, wo sie heute noch
sind. Während des Nordischen Krieges mußte das Ermland abermals Brand-
schatzungen, Bedrückungen und Plünderungen durch die Schweden erleiden.
Am 27. Dezember 1703 zog der schwedische König Karl XII. mit 7.000 Mann
in Frauenburg ein. Er blieb den ganzen Winter über im Schlosse zu Heilsberg.
Um die auferlegten Kriegskontributionen zu decken, mußten Kostbarkeiten
des Doms und anderer Kirchen verpfändet oder verkauft werden. Ganze Schiffs-
ladungen mit wertvollen Bildern, Büchern, Einrichtungen und Kunstschätzen
wurden wieder nach Schweden entführt.

Quelle: OSTPREUSSENBLATT, 5. Mai 1951

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