Geschichte der Stadt Allenstein von 1348 bis 1943.

Geschichte der Stadt Allenstein von 1348 bis 1943.

Beitragvon -sd- » 15.03.2017, 19:03

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Anton Funk 'Geschichte der Stadt Allenstein von 1348 bis 1943.'
Im Auftrage der Kreisgemeinschaft Stadt Allenstein
herausgegeben von Kurt Maeder, 445 Seiten. Preis 18 DM.

„Dies Buch, Ergebnis vieler Stunden, soll Zeichen meiner Treue sein . . .",
so beginnt die vorangesetzte Widmung des Autors. Ihm war es nicht vergönnt,
den stattlichen Band noch in den Händen zu halten, denn zwei Tage vor seinem
89. Geburtstag, an dem ihm ein in Leder gebundenes Sonderexemplar überreicht
werden sollte, starb Rektor a. D. Anton Funk. Oberstudienrat a. D. Kurt
Maeder hatte die Redaktion des Buches übernommen und sich der mühevollen
Arbeit der Durchsicht der Manuskripte und des Vergleiches mit dem
Urkundenwerk des Allensteiner Historikers Dr. Hugo Bonk unterzogen.

Der Inhalt des Buches wurde bereits in Folge 47 des vorigen Jahrganges
angegeben. Nach einem kurzen Eingehen auf die Jahrhunderte vor der
Völkerwanderung — zwölf Gräberfelder und einundvierzig Fundstätten von
Siedlungen im Allensteiner Kreisgebiet zeugen von der gotisch-germanischen
Zeit — beginnt die Stadtgeschichte. Was die Bürger Allensteins seit der am
31. Oktober 1353 durch das Frauenburger Domkapitel erteilten Handfeste bis
in den Zweiten Weltkrieg erlebten und was sie erdulden mußten, wird in den
einzelnen Kapiteln dargestellt. Alle Stürme, Feuersbrünste und Zerstörungen
überstanden die heute noch vorhandenen drei mächtigen Wahrzeichen der Stadt:
das Schloß, die Jakobikirche und das Hohe Tor. Der größte Tag in der
Geschichte Allensteins war der Abstimmungssieg am 11. Juni 1920. Obwohl die
Polen in der Stadt ihre Propagandazentrale eingerichtet und gewiß nicht mit
Versprechungen gegeizt hatten, wurden nur 342 (etwa 2 von Hundert) Stimmen
für Polen abgegeben — gegenüber 16 .742 für Deutschland ! Rektor Funk war der
zielbewußte Kreisstellenleiter des Ostdeutschen Heimatdienstes für die
Stadt Allenstein während des Abstimmungskampfes. Die Ehrenliste der Namen
seiner damaligen Mitstreiter ist in dem Buche vermerkt.

Wir erfahren auch, wie es einst in den Stuben und Werkstätten der orts-
ansässigen Handwerker zuging und hören vom Familienleben der Bürger, das
in die kirchlichen Ordnungen eingefügt war. Der Kampf gegen Krankheit und
Seuchen, das Streben nach Bildung und Verfeinerung, die Arbeit in den
einzelnen Zweigen der Stadtverwaltung und Ruhm und Wechsel der
Garnisontruppenteile werden geschildert.

Diesem sehr gründlichen Geschichtswerk über die Regierungsstadt an der Alle
steuerten Kurt Maeder, Studienrat Dr. Günther, Dr. Wilhelm Schröder, Dr.
Schauen, Bankdirektor Groß und Stadtinspektor Dresp einige Kapitel zur
Vervollständigung bei.

Gedruckt wurde das Buch in der Druckerei Gerhard Rautenberg in Leer
(Ostfriesland). Fabrikbesitzer Friedrich Roensch übernahm die Bürgschaft für
die Kosten, und Geschäftsführer Paul Tebner sammelte die Erklärungen von
dreihundert Landsleuten die das Buch vorbestellten. Es können noch Exemplare
durch die Geschäftsführung der Stadtgemeinschaft Allenstein in der
Patenstadt Gelsenkirchen Hans-Sachs-Haus, bezogen werden.

Quelle: OSTPREUSSENBLATT, 5. Mai 1956

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