Auswanderer nach Polen.

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Besonders interessant sind die Auswanderungsakten im GStPK und BLHA.

So erfährt man, daß die Kolonisten Joseph Wetzel, Martin Boehler und
Johann Ludewig aus Yorkstown (Kr. Oststernberg; keine Kirchenbücher
vorhanden) sich 1792 "anheischig gemacht" hatten, 20 bis 30 Kolonisten-
Familien in die Güther des Herrn Johann Meissner, 60 Meile hinter
Warschau bey Minsk (Mazowiecki) gelegen, zu "engagiren“. Den Kolo-
nisten wurde Reisegeld, Land, 10 Freijahre, freies Bauholz und die
Möglichkeit eines Vorschusses zugesichert (ausgestellt von Paul
Meissner in Sierakowo / Zirke in Polen am 9.2.1792). In Zirke /
Sierakowo in Polen, hinter der Grenze zu Preußen, hatte sich offenbar
eine gewerbsmäßige "Anwerbung" von Kolonisten aus Brandenburg
etabliert.

Von dort wurden die Familien dann in diverse Orte in Polen abtranspor-
tiert. Manche auswanderungswilligen Kolonisten wurden aber noch zu-
hause von Nachbarn angezeigt (v. a. weil es auffiel, wenn man alle seine
Möbel verkaufte) und kamen ins Gefängnis, noch ehe sie bei Nacht und
Nebel "rübermachen" konnten. Da Verlassen des Landes ohne Geneh-
migung damals verboten war.

Quelle: GStPK II. HA Abt. 13 Colonisten Nr. 29.

Stefan Rückling

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