Namensgebung. Anhängsel.

[-sd-]

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In den slawischsprachigen Ländern hat sich diese Namensunterscheidung
zwischen Männlein und Weiblein bis heute erhalten, z.B. russisch Putin
(Name des Mannes) - Putina (Name der Ehefrau), polnisch Sobierski
(Mannesname) - Sobierska (weibliche Namensform, auch für die Töchter).
Die männliche Namensform wurde immer als die grundlegende angesehen
(parallel zur Rechtsstellung des Mannes gegenüber der Frau). Dies wird
auch (wenngleich auf andere Weise) in den englischen Bezeichnungen
für 'Mann' und 'Frau' deutlich: Mann/Mensch [!] = man, Frau = woman;
aus 'wifman' (Weibsmensch) zu 'wimman', dann zu 'woman'.

In Deutschland gibt es die weibliche Nachnamensendung noch zur Goethe-
zeit, wird schließlich aber ungebräuchlich.

Rolf-Peter Perrey

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Ich kann mich den Erklärungen von Rolf-Peter voll anschließen.
Hinzufügen darf ich noch:

Ganz klar waren die Namensgebungen ein Ausdruck des herrschenden
Patriarchats. Eine Frau war das Anhängsel des Mannes, die allein nicht
geschäftsfähig war. "Wengerin" = dem Wenger seine.

Heinz Radde

Klar, ich bin einverstanden. Mit Gruß, Heinz

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Die Endung -in ist überwiegend im süddeutschen Raum anzutreffen
(z.B. Engler, die Englerin, Schmidt, die Schmidtin, Danzeisen, die Danzeisin.
So in Kirchenbüchern gefunden, auch in einem Fall für ein gerade getauftes
Mädchen gesehen.)

In Niedersachsen hat man die Endung -sche verwendet (Otte, die Ottesche,
Meier, die Meiersche.) Das hat m.E. wohl weniger etwas mit Patriarchat
oder "Anhängsel" des Mannes zu tun, eher mit praktischem Sprachgebrauch.
Der Mädchenname der Frau war ja "abhanden gekommen".

Marianne Gädtke

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Die Endung -in/-en ist nicht nur im süddeutschen Raum anzutreffen, sondern
auch in Pommern (lese mich gerade durch dortige KB des Kreises Naugard).

Kalle

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Bei allen Vorgenannten wegen Textübernahme angefragt. 12.04.2021