Sprachforscher arbeiten an einem Atlas für Familiennamen.

Woher stammt mein Name ?

Sprachforscher arbeiten an einem Atlas für Familiennamen.

Beitragvon -sd- » 06.03.2021, 20:13

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Sprachforscher arbeiten an einem Atlas für Familiennamen.

Sprachwissenschaftler haben die ersten Karten für einen Atlas der deutschen
Familiennamen erstellt. Die Familiennamen seien der einzige Teil der deut-
schen Sprache, dessen Verwurzelung in den verschiedenen Regionen noch
höchst unzureichend erfaßt sei, sagte die Germanistin Rita Heuser gestern
in Mainz.

Der erste deutsche Familiennamenatlas werde Auskunft über die sprachliche
Entwicklung und die Bedeutung der Namen geben und ihre geographische
Verteilung aufzeigen. Die Familiennamen stellen nach den Worten von Heuser
einen einzigartigen Sprachschatz dar. Sie hätten einen frühen Entwicklungs-
stand der Sprache konserviert, der sonst verschwunden sei. Als Beispiel
nannte sie den Namen "Schröder", der "Schneider" bedeutet, nach dem alt-
deutschen Wort, das jedoch nur noch im Namen überliefert sei. Außerdem
ließen sich die Familiennamen noch in der Gegenwart erstaunlich genau
bestimmten Regionen zuordnen. "Schröder" kommt in Norddeutschland vor,
"Schneider" dagegen in Süddeutschland. Die Verbreitung der Namen offen-
bart Heuser zufolge die Sprachgrenze zwischen dem Niederdeutschen und
dem Hochdeutschen auf einer Linie zwischen Düsseldorf und Kassel in her-
vorragender Weise. Südlich der Grenze heißt es "Pfeifer", nördlich der
Grenze "Pieper". Auch die Verehrung von Heiligen lasse sich mit der Ver-
breitung der Namen verorten. So tritt "Frings" oder "Severin" gehäuft im
Raum Köln auf, was auf die frühere Verehrung des Heiligen Severinus
schließen läßt.

Die Familiennamen rühren nach Heusers Angaben nur aus fünf Benennungs-
motiven: aus dem Rufnamen, dem Beruf, der Herkunft, der Wohnstätte
und aus Eigenschaften der Person.

Sechs Mitarbeiter an den Universitäten Mainz und Freiburg werten mit
einem Computerprogramm die 960.000 Namen der Telefonanschlüsse in
Deutschland aus. Das vor einem Jahr begonnene und auf sieben Jahre an-
gelegte Vorhaben strebt die Herausgabe von vier Bänden an. Die Finan-
zierung des Projekts sei durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft
(DFG) für die ersten drei Jahre gewährleistet.

Das Projekt im Internet: http://www.familiennamenatlas.de

Vollständige Url des Artikels:
http://www.abendblatt.de./daten/2006/01/06/520425.html
erschienen am 6. Januar 2006

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Atlas für Familiennamen.

Danke für diesen Hinweis, aaaber eigentlich ist das ein alter Hut
( vielleicht verbesserungsfähig ? ), denn es gibt schon den
dtv-Atlas Namenskunde (ein Taschenbuch für damals 25,50 DM)
Untertitel: Vor- und Familiennamen im deutschen Sprachgebiet
mit Farbtafeln und Familiennamenkarten, Literaturverzeichnis
und Register der Namen und wichtigster Namenglieder, 240 Seiten
1. Auflage 1998, 3. Auflage April 2000 / ISBN 5 - 423 - 03234 - 0

Jürgen Dost

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