1 234 443 Ostpreußen in der Bundesrepublik,

1 234 443 Ostpreußen in der Bundesrepublik,

Beitragvon -sd- » 27.03.2019, 08:42

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1 234 443 Ostpreußen in der Bundesrepublik.

Die wichtigsten Ergebnisse der Volkszählung, die am 13. September 1950 in der Bundesrepublik
durchgeführt wurde, liegen schon seit längerer Zeit vor, allmählich aber werden auch die Zahlen
festgestellt, welche einzelne Sondergebiete betreffen. So wird jetzt bekanntgegeben, wieviel
Ostpreußen am Tag der Volkszählung, am 13. September 1950, in der Bundesrepublik gelebt
haben. Es waren insgesamt 1.234.443, eine Zahl, welche erheblich höher ist als die bisher ver-
mutete. Unter Ostpreußen wurden bei dieser Volkszählung alle diejenigen Landsleute zusam-
mengefaßt, die am 1. September 1939 in den Regierungsbezirken Königsberg, Gumbinnen,
Allenstein und im Memelgebiet gewohnt haben, nicht aber rechnete zu Ostpreußen in diesem
Sinne der Regierungsbezirk Marienwerder; er zählt zu Westpreußen. Die Zahlen, welche diese
Volkszählung über uns Ostpreußen bringt, erhalten ihre Bedeutung erst, wenn man sie den ent-
sprechenden Zahlen aus dem Jahre 1939 gegenüberstellt. Nach Feststellungen der Volkszählung
vom 17. Mai 1939 lebten nämlich in den drei Regierungsbezirken 2.341.008 Menschen und im
Memelgebiet, in dem damals eine Volkszählung nicht stattfand, nach den Feststellungen vom
1. Januar 1940 154.694 Menschen, so daß in Ostpreußen 1939 insgesamt 2.495.702 Menschen
wohnten. In der Bundesrepublik befanden sich am Tage der Volkszählung vom 13. September
1950 1.234.443 Ostpreußen, also fast genau die Hälfte der Zahl von 1939.

Es steht auch bereits fest, wieviel Einwohner der einzelnen Regierungsbezirke unserer Provinz
in der Bundesrepublik leben. Von den 1.234.443 Ostpreußen der Bundesrepublik stammten
aus dem Regierungsbezirk Königsberg 606.028 (bei der Volkszählung am 17. Mai 1939 wohnten
im Regierungsbezirk Königsberg 1.059.085 Menschen), aus dem Regierungsbezirk Gumbinnen
280.235 (am 17. Mai 1939 wohnten dort 713.899), aus dem Regierungsbezirk Allenstein
300.440 (am 17. Mai 1939 wohnten dort 568.024), aus dem Memelgebiet 47.740 (am 1. Januar
1940 wohnten dort 154.694).

Wenn man die Zahl der Ostpreußen feststellen will, die den Zusammenbruch — und die ersten
Nachkriegsjahre bis zu der Volkszählung von 1950 — überlebt haben, dann muß man zu der
Zahl von 1.234.443 Menschen unserer Heimat, die 1950 in der Bundesrepublik lebten, noch
die der Landsleute hinzurechnen, die in der sowjetisch besetzten Zone leben, in unserer von
der Sowjetunion und von Polen besetzten Heimat, in den sowjetrussischen Gefangenen- und
Internierungslagern und sonst noch überall in der Welt, in die die Menschen unserer Heimat
nach dem Zusammenbruch zerstreut worden sind; ihre Zahl kann man zunächst nur vermuten.

Auch was die anderen Gebiete des deutschen Ostens anbetrifft, werden jetzt die grundlegen-
den Zahlen über das Ergebnis der Volkszählung vom 13. September 1950 bekanntgegeben.
Es lebten in der Bundesrepublik am Tag der Volkszählung aus:

Westpreußen 385.312, davon aus dem Regierungsbezirk Marienwerder 160.500,
(nach dem Gebietsstand von 1937);

aus der Freien Stadt Danzig 224.812;

Pommern (ostwärts der Oder-Neiße-Linie) 891.078,
davon aus dem Regierungsbezirk Stettin 330.561, Köslin 327.295, Schneidemühl 233.222;

Brandenburg (ostwärts der Oder-Neiße-Linie) 131.163;

Schlesien (ostwärts der Oder-Neiße-Linie) 2.053.414,
davon Regierungsbezirk Breslau 1.073.731, Liegnitz 448.936, Oppeln 530.747;

Tschechoslowakei (Gebietsstand von 1937) 1.912.000;

Polen (Gebietsstand 1937) 409.654;

Osteuropäische Staaten (Gebietsstand 1937) 110.675,
davon Baltische Staaten 59.440, Sowjetunion 51.235;

Südosteuropäische Staaten (Gebietsstand 1937) 473.707,
davon Ungarn 177.817, Jugoslawien 147.494, Rumänien 148.596.

Quelle: OSTPREUSSENBLATT, 5. Januar 1952

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