Sylvia Haida's Dissertation 'Die Ruhrpolen ...'

Sylvia Haida's Dissertation 'Die Ruhrpolen ...'

Beitragvon -sd- » 02.08.2014, 12:51

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Ein weiterer Literaturhinweis:

Sylvia Haida
'Die Ruhrpolen - Nationale und konfessionelle Identität im Bewußtsein und im Alltag 1871-1918'.

Quelle: http://hss.ulb.uni-bonn.de/2012/3073/3073.htm

Im Vordergrund dieser Dissertation stehen die Mentalität, der Alltag und die seelsorgerische Betreuung
der - größtenteils - katholischen Einwanderer (Ausnahme bildeten die protestantischen Masuren) im
Ruhrgebiet zwischen 1871-1914. Durch die Auswertung deutscher und polnischer Quellen wird der Alltag
dieser Einwanderer rekonstruiert. Erforscht werden das besondere Verhältnis zwischen Nation und
Konfession innerhalb der polnischen Bevölkerung und der Einfluß der katholischen und protestantischen
Amtskirche, sowie der polnischsprachigen Presse aus den Teilungsgebieten auf die Ausbildung einer
polnischen bzw. preußischen Identität innerhalb der Einwanderergruppe. Die Diskrepanz zwischen den
seelsorgerischen Bedürfnissen und dem teilweise vorhandenen Assimilationszwang unter der polnischen
Bevölkerung, insbesondere den Auswanderern auf der einen sowie dem Verhalten der preußischen
Regierung und den Interessen der katholischen Kirche auf der anderen Seite, bilden einen weiteren
Schwerpunkt der Arbeit.

Die Rekonstruktion der Presselandschaft, der Lebenssituation, des Arbeitsalltags und des Freizeitverhaltens
vervollständigen das Bild über die Ruhrpolen.

Die "Ruhrpolen" brachten in die neue Heimat ihr kulturelles Gepäck mit. Die Religion und die Tradition
wurden im Ruhrgebiet von dieser Bevölkerungsgruppe weiter gepflegt. Das enge Verhältnis von katholischer
Konfession und polnischer Nation prägte viele der Einwanderer und wurde in ihrem Alltag auch sichtbar.
Zeugnisse davon sind heute kaum erhalten. Das kulturelle Leben dieser Bevölkerungsgruppe mit zahlreichen
katholischen Vereinen darunter: Bibliotheken, Lesezirkeln, Rosenkranz-, Gesangs- und Gebetsvereinen,
den gymnastischen Sokolvereinen gab diesen Menschen einen emotionalen und kulturellen Halt in der
neuen Heimat. Durch die Entstehung der vielfältigen polnischen Vereine und die Entwicklung der polnisch-
sprachigen Presse im Ruhrgebiet veränderte sich diese Bevölkerungsgruppe. Mit der Zeit entwickelte sich
eine sichtbare und faßbare polnische Identität.

Die Dissertation im PDF-Format ist ca. 15 MB groß. Es handelt sich um 619 Seiten.

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Freundlicherweise mitgeteilt von Günter Mielczarek. http://www.mielczarek.de
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