Staatsarchiv Leipzig.

Bestände und Dienstleistungen.

Staatsarchiv Leipzig.

Beitragvon -sd- » 23.12.2012, 18:42

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Familiengeschichtliche Sammlungen des Reichssippenamtes
Datierung: 1933 - 1944

Gefunden unter > http://www.archiv.sachsen.de/archive/le ... 393632.htm

Geschichte: Die Reichsstelle für Sippenforschung (ab 1940 Reichssippenamt genannt)
und ihre Vorläufer waren eine Einrichtung zur Durchsetzung der nationalsozialistischen
Rassenpolitik. Hierher wurden von Staats wegen wesentliche statistische Erhebungen
und Personenstandsunterlagen abgegeben. Die Behörde sammelte darüber hinaus
systematisch genealogische Unterlagen aus dem nichtstaatlichen Bereich. Über das
Zentrale Staatsarchiv der DDR gelangten die Archivalien 1967 an die Zentralstelle für
Genealogie in der DDR. Wesentliche Bestandteile der Sammlungen bilden:
- Originalkirchenbücher: Im Rahmen des Vertrages über die Aussiedlung der Deutschen
aus der Südbukowina wurde 1940 mit der rumänischen Regierung vereinbart, daß die
Aussiedler ihre Kirchenbücher mit ins Deutsche Reich bringen dürfen. Dieser Sammlung
sind weitere Bücher, vor allem aus der Nordbukowina, aus Bessarabien, aus Ostpreußen
und Posen zugeordnet worden, die 1944/1945 gerettet werden konnten. Seit 1952
lagerten sie im Deutschen Zentralarchiv Potsdam und wurden 1967 an die Zentralstelle
für Genealogie in Leipzig übergeben. Die Kirchenbücher aus der Bukowina und Bess-
arabien enden 1940, andere Bücher in Einzelfällen 1944. - Kirchenbuchfilme:
Ab 1934 begann die spätere Reichstelle für Sippenforschung mit der systematischen
Verfilmung von Kirchenbuchunterlagen in Ostpreußen, Pommern, Schlesien, Posen,
Thüringen und Schleswig-Holstein sowie von Militärkirchenbüchern der preußischen
Armee. Ab 1938 erfolgten Verfilmungen im Baltikum, ab 1941 in Südtirol, Sieben-
bürgen und der Krain sowie in weiteren Gebieten des Deutschen Reichs. Seit 1938
wurde auch eine große Anzahl jüdischer Personenstandsunterlagen aus dem Gesamt-
archiv der Juden in Berlin, aus Landes- und Stadtarchiven sowie Bürgermeistereien
verfilmt. Als Schlußjahr für die Filmarbeiten wurde das Jahr 1875 (Einführung der
Standesämter in Preußen) gewählt, nur bei den Kirchenbüchern der Auslandsdeutschen
reichen die Verfilmungen teilweise bis 1944. Neuere Unterlagen über die Ostprovinzen
sind im Bestand nicht enthalten. -

Sammlung Seuberlich: Erich Seuberlich (1882-1946), Kaufmann, Berufsgenealoge.
Ab 1908 bereiste er systematisch kurländische und livländische Staats-, Stadt-, und
Pfarrarchive und sicherte personengeschichtliches Material. 1939 wurden die von
ihm gefertigten Auszüge aus Kirchenbüchern, Magistrats-, Gilde- oder Schragenakten
der Reichsstelle für Sippenforschung übergeben.

Bestandsinhalt: Originalkirchenbücher aus Ost- und Westpreußen, Schlesien,
Pommern, Posen, Bukowina und Bessarabien sowie Unterlagen jüdischer Gemeinden.
- Filme von Kirchenbüchern und jüdischer Personenstandsunterlagen.- Filmprotokolle.
- Sammlungen v. Arnim (Stammtafeln adliger Familien), Boeckh (Unterlagen zur
protestantischen Auswandererbewegung aus Württemberg 1780 bis 1825), Goldbach,
Grenzer (Wappen des sächsischen Adels), Griebel (Wappen der Hohenzollern und
Oldenburg), Hagelsheim, genannt Held, Harder (Mennonitenfamilien in Westpreußen
und Rußland), Hauptmann (Heraldik von Sacken), Horn (baltischer Adel), Hupp, Krusen-
stjern, Macco, Matthiessen, Dr. Mayer, Kurt (heraldische Sammlung des ehemaligen
Leiters des Reichsippenamtes), Peltzer, Plotho, v., Ressel, v.,
(24 Bände zum böhmischen Adel), Rosen, v., Schirks (Schirks, Franke, Hermes),
Schlemm, Seuberlich (genealogische Unterlagen aus Kurland und Livland), Staszewski
(genealogische Auftragsforschungen, Schriftwechsel und Protokollbücher des Vereins
für Familienfoschung in Ost- und Westpreußen 1931-1942), Staudt, Zechlin
(Wappen aus Kirchen und Bürgerhäusern von Salzwedel).- Siegelsammlung.- Sammlung
von Wappenzeichnungen.- Sammlung Wappen- und Stammbücher.

Findmittel: Findbuch (Kirchenbuchunterlagen, Ortsfamilienbücher)
1967, 1991.


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Siehe auch > viewtopic.php?p=4625

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Die Militärkirchenbücher liegen fast alle im Geheimen Staatsarchiv
in Berlin-Dahlem. Es gibt darüber ganze Verzeichnis-Bücher (Eger, Lyncker)

Die Sicherungsverfilmungen des Reichssippenamtes sind inzwischen
digital bei ancestry einsehbar bzw. per Index durchsuchbar.

Martina Rohde

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