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Dienstmädchen in Berlin um die Jahrhundertwende.
Mein Großvater hat immer erzählt, daß seine Mutter um 1900
aus Bomst in Posen nach Berlin "in Stellung gegangen ist".
Ich habe dazu einige Fragen zu den zahlreichen Dienstmädchen,
die es in Berlin gab.
Wie habe ich mir das vorzustellen ?
Gab es eine zentrale Anlaufstelle, von der die Mädels dann verteilt wurden ?
Hat sich das Mädchen die Stelle selbst gesucht ?
Waren die Mädels irgendwo registriert ?
Gab es irgendwelche Absicherungen für die Mädchen ?
Wer bezahlte z.B. den Arzt etc. wenn sie mal krank waren ?
War das Dienstverhältnis zeitlich begrenzt, wenn nicht geheiratet wurde ?
Norbert Seyer, Königs Wusterhausen
Hallo Dieter, kein Problem, das geht in Ordnung.
Da haben ja alle etwas davon. Gruß aus KW, Norbert
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Schon um 1870 / 1880 gab es sogenannte "Gesinde-Vermiethungs-Comtoirs"
oder so ähnlich. Die boten in Zeitungen, wie dem 'Osthavelländischen Kreisblatt'
Dienstleute an.
Klaus-Peter Fitzner, Bredow
Osthavelländisches Kreisblatt 1876, Nr. 24:
Nauen. Nach § 24 der Gesinde-Ordnung vom 8. November 1810 soll das Gesinde,
wenn der Tag des Dienstantrittes auf einen Sonn- oder Feiertag fällt, an dem
nächsten Werktage vorher anziehen. Da in diesem Jahre der 2. April, an
welchem der Dienstantritt gesetzlich erfolgen soll, auf einen Sonntag fällt, so
muß das Gesinde, wenn nicht ein Anderes bei der Vermietung ausdrücklich
ausbedungen ist, bei dem bevorstehenden Quartalwechsel schon am 1. d. M.
anziehen.
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Im Magazin des Berliner Mietervereins, Ausgabe 1+2 / 2016, ist ein von
Jens Sethmann verfaßter Artikel zum Thema 'Dienstmädchen im Berlin der
Jahrhundertwende' ("Auguste auf dem Hängeboden") zu finden.
Dieser lesenswerte, aufschlußreiche Artikel ist im Internet zugänglich:
http://www.berliner-mieterverein.de/mag ... 011624.htm
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