Versailler Vertrag.

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Versailler Vertrag.

Beitragvon -sd- » 04.03.2011, 12:08

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Nach WK I - Optanten für polnische Staatsangehörigkeit.

Auf der Seite
http://www.kinematographie.de/POLEN.HTM finden Sie alphabetisch sortiert die Namen von 1.205 Personen,
die gemäß Art. 91 Abs. 4 des 'Vertrags von Versailles' für die polnische Staatsangehörigkeit optiert haben und
das Deutsche Reich verlassen mußten.

Der Link kann gerne an Listen weitergegeben werden.
Renate Fennes


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Ergänzende Hinweise:

Der Versailler Friedensvertrag gab das polnische Staatsbürgerrecht in den vom Deutschen Reich abgetretenen
Gebietsteilen nur denjenigen Deutschen, die dort geboren waren oder seit dem 1.1.1908 gewohnt hatten. Wer
dieser Bedingung nicht entsprach, dessen Vermögen konnte gegen Entschädigung liquidiert werden.

Der Deutsche, der in diesem Gebiet auf Grund des Friedensvertrages polnischer Staatsbürger geworden war,
konnte innerhalb einer zweijährigen Frist für Deutschland optieren und hatte damit das Recht, mit seiner Habe
zollfrei auszuwandern. Der Umstand, daß Möbel und Hausrat in vielen Fällen der einzige noch verbleibende
Besitz und zugleich eine begehrte Ware waren, schien das Recht wertvoll zu machen. Auch schreckten die
Deutschen davor zurück, sogleich in dem beginnenden polnisch-russischen Kriege für das ihnen feindselig
gesinnte Polen die Waffen tragen zu müssen. So wurde von der Option in großem Umfang Gebrauch gemacht,
auch von solchen Bauernfamilien, die keineswegs beabsichtigten, abzuwandern. Erst nach der Option nahm
die polnische Regierung den Standpunkt ein, daß die Optanten das Land verlassen müßten. In dem Schieds-
verfahren, das durch Vermittlung des Völkerbundes über diese und andere Rechtsfragen des Versailler Vertrags
stattfand, entschied der belgische Schiedsrichter zu Ungunsten der deutschen Optanten. Der polnische Staat
verfügte darauf 1925 die Ausweisung der noch übrigen Optanten. Ein Abkommen zwischen der deutschen und
polnischen Regierung, daß der Rest der Optanten im Lande verbleiben dürfe, kam zu spät.

Siehe auch > http://dirk.steindorf-sabath.eu/versaillervertrag.html

Quelle: Auszug aus einer Internetseite von Dirk Steindorf-Sabath
aus 'Die von Preußen abgetretenen Gebiete', Plankammer des Preuß. Statistischen Landesamtes, Berlin 1922.

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Versailler Vertrag / Friedensvertrag zwischen Deutschland und den alliierten und assoziierten Mächten.

Quelle: http://www.versailler-vertrag.de/vv-i.htm

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Karte 'Nach dem Versailler Vertrag 1919'.

Beitragvon -sd- » 13.04.2016, 16:37

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Karte 'Nach dem Versailler Vertrag 1919'.

http://ahnen-navi.de/ahna-bilder/geschichte/versailles1919.jpg

Quelle: A. Hillen. Ziegfeld
'Geschichte für Jedermann in Karte, Wort und Bild.'
Georg Westermann Verlag.
Zweite, verbesserte Auflage. 1954.

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Der Polnische Korridor.

Der Polnische Korridor (zeitgenössisch auch Danziger Korridor oder
Weichselkorridor, polnisch Korytarz polski) war ein 30 bis 90 km
breiter Landstreifen, der zwischen dem Ersten und Zweiten Weltkrieg
Ostpreußen vom deutschen Kernland abtrennte und zu Polen gehörte.

Der Korridor war keine politisch-historische Einheit; zwischen dem
Polen zuerkannten Küstenabschnitt und der deutsch-russischen
Grenze von 1914 lagen außer der bisherigen Provinz Westpreußen
auch Teile des historischen Großpolen, die als Provinz Posen unter
der Hoheit des Königreichs Preußen und des Kaiserreichs gestanden
hatten. Historisch gehörte das Gebiet nach dem Zweiten Frieden von
Thorn 1466 bis zur Ersten Teilung Polens 1772 zu Polen.

Die Bildung des 'Polnischen Korridors', der geographisch gesehen ein
"Zerschneidungskorridor" durch das Deutsche Reich war, wurde nach
dem Ersten Weltkrieg am 28. Juni 1919 mit der Unterzeichnung des
Vertrags von Versailles beschlossen. Die Übernahme der Gebiete
durch Polen fand mit Inkrafttreten des Vertrags am 20. Januar 1920
statt.

Quelle: aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie.


Karte 'Der Polnische Korridor':


Karte 'Das strategische Bahnnetz Polens
und die Grenzbahnhöfe im Polnischen Korridor
':



Die Karte 'Der polnische Korridor' wird hier in Kürze ergänzend
hinzugefügt. Ebenso die Karte 'Das strategische Bahnnetz Polens
und die Grenzbahnhöfe im Polnischen Korridor'.


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Pawelcik 'Vergeßt nicht die großen Volksabstimmungen !'

Beitragvon -sd- » 06.05.2017, 16:38

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Fast 98 Prozent für Deutschland.
Vergeßt nicht die großen Volksabstimmungen.


Von Bernhard Pawelcik,
Erstem Bürgermeister a. D. von Marienburg des Jahres 1920.

In West- und Ostpreußen, Schlesien (Oberschlesien) und Schleswig-Holstein
fanden im Jahre 1920 laut Versailler "Friedensvertrag" freie, von internatio-
nalen Komitees kontrollierte Volksabstimmungen statt. In diesen sollten
vom 20. Lebensjahr ab die in den Abstimmungsgebieten Geborenen, wenn
auch dort nicht mehr Wohnenden sowie die ohne Rücksicht auf Geburtsort
in den Abstimmungsgebieten gewisse Zeit Wohnenden ihre Stimme darüber
geheim abgeben, ob sie deutsch bleiben oder polnisch (bzw. in Schleswig
dänisch) werden wollten. Abstimmungsbezirke waren die westpreußischen
Kreise Marienburg, Stuhm, Marienwerder und Rosenberg und in Ostpreußen
Masuren und Ermland, ferner Oberschlesien und Nordteile von Schleswig-
Holstein.

In großartiger Weise erhob sich in allen vier Abstimmungsgebieten die
Bevölkerung in West- und Ostpreußen, Oberschlesien und in Schleswig-
Holstein ohne Rücksicht auf Partei, Religion, Stand und Sprache zu lücken-
loser, die gefährliche Gegenpropaganda mattsetzender Einigkeit, organi-
siert durch zahlreiche führende Männer und Frauen aller Kreise. Eine
besonders großartige Leistung war die durch den polnischen Korridor
äußerst erschwerte Heranführung der vielen Zehntausenden heimat-
treuen im Reich wohnenden Abstimmungsberechtigten.
"Die Heimat rief und alle, alle kamen !"

In allen Abstimmungsgebieten wurde ein glänzender Sieg einmütigen
Volkswillens errungen: in den ostpreußischen Abstimmungsgebieten
stimmten an dem unvergeßlichen 11. Juli 1920 deutsch 97,7 Prozent
und nur 2,14 Prozent polnisch, in dem westpreußischen Abstimmungs-
gebiet deutsch 92,42 Prozent und nur 7,38 Prozent polnisch ! Dieser
gewaltige, mit friedlichen Mitteln, ohne,alle Gewalt errungene Erfolg
bedeutete die damalige Rettung des ganzen Ostpreußens und des rest-
lichen Westpreußens, aber auch Danzigs, das dadurch vor völliger
polnischer Umklammerung bewahrt blieb ! Deshalb müssen alle Ost-
und Westpreußen und Danziger mit den Schlesiern und Schleswig-
Holsteinern dieser Volkstat gedenken. Sie war — wie ein deutscher
Schriftsteller sagte — "Deutschlands erster Frühlingstag !"

Quelle: OSTPREUSSENBLATT, 4. August 1956

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