Schlaumeier & Besserwisser.

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Beitragvon -sd- » 15.01.2019, 19:56

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"Anti-Abschiebe-Industrie" ist Unwort des Jahres.

Eine Jury hat aus fast 900 Einsendungen und mehr als 500 eingegangenen Vorschlägen
das Unwort des Jahres gekürt. In der Auswahl waren viele Äußerungen von Politikern.
Der Begriff "Anti-Abschiebe-Industrie" wurde von CSU-Landesgruppenchef Alexander
Dobrindt benutzt.

"Anti-Abschiebe-Industrie" ist das Unwort des Jahres 2018. "Der Ausdruck unterstellt den-
jenigen, die abgelehnte Asylbewerber rechtlich unterstützen und Abschiebungen auf dem
Rechtsweg prüfen, die Absicht, auch kriminell gewordene Flüchtlinge schützen und damit
in großem Maßstab Geld verdienen zu wollen", teilte die Jury um Sprecherin Nina Janich,
Professorin an der Technischen Hochschule Darmstadt, mit. Neben Janich gehören drei
Sprachwissenschaftler und ein Journalist dem Gremium an. Ergänzt wird es jedes Jahr
um einen Gast.

Das Unwort 2018 geht auf den CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt zurück.
Er hatte im Mai 2018 die angeblich "aggressive Anti-Abschiebe-Industrie" in Deutschland
kritisiert. Wer mit Klagen versuche, die Abschiebung von Kriminellen zu verhindern,
arbeite nicht für das Recht auf Asyl, sondern gegen den gesellschaftlichen Frieden,
hatte Dobrindt gesagt. Es sei "nicht akzeptabel", wenn dadurch "die Bemühungen des
Rechtsstaates sabotiert und eine weitere Gefährdung der Öffentlichkeit provoziert wird".

Das Unwort des Jahres wurde damit zum 28. Mal gekürt. Der Jury geht es dabei um Begriffe,
die aus ihrer Sicht gegen das "Prinzip der Menschenwürde" oder gegen "Prinzipien der Demo-
kratie" verstoßen, weil sie gesellschaftliche Gruppen diskriminieren oder "euphemistisch,
verschleiernd oder irreführend" sind. 2016 fiel die Wahl auf "Volksverräter", 2017 lautete
das Unwort "alternative Fakten".

Für das vergangene Jahr waren laut Janich etwa 900 Einsendungen mit mehr als 500 Vor-
schlägen eingegangen. Das "Unwort des Jahres" wird seit 1991 gekürt. Für das Jahr 2018
wurden etwas weniger Vorschläge als sonst eingeschickt. Seit Mitte der Neunzigerjahre
seien stets mehr als 1.000 Einsendungen gezählt worden, in einigen Jahren sogar mehr
als 2.000.

Quelle: ZEIT ONLINE, 15. Januar 2019

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