Siebenbürger Sachsen und Banater Schwaben u.a.

Siebenbürger Sachsen und Banater Schwaben u.a.

Beitragvon -sd- » 02.08.2017, 17:49

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Noch vierhunderttausend Deutsche befinden sich in Rumänien.

Der Präsident des Roten Kreuzes wies in Bonn darauf hin, daß
Verhandlungen für die Familienzusammenführung für etwa 11.000
Rumäniendeutsche, deren engste Angehörige in Westdeutschland
leben, noch nicht zum Erfolg führten. Rumänien legt Wert auf
ein diplomatisches Gespräch, das zwischen den Botschaften in
Paris geführt werden soll.

Quelle: OSTPREUSSENBLATT, 27. Oktober 1956.

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Der Preis der Freiheit.
Kauf von Freiheit.
Freikauf.
Familienzusammenführung.

In Rumänien lebt eine deutschsprachige Minderheit, zu der unter anderem
die Siebenbürger Sachsen und die Banat Schwaben gehören.

Unter dem Decknamen 'Geheimsache Kanal' organisierte die Bundesregierung
die Ausreise der Rumäniendeutschen in die Bundesrepublik – gegen Zahlung
von Devisen
. Verhandlungsführer war Heinz Günther Hüsch.

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In einem lesenswerten, sehr informativen Artikel schrieb Ludger Baten
am 9. Oktober 2012 in der NGZ / RHEINISCHEN POST online:


Heinz Günter Hüsch ermöglichte als Verhandlungsführer über 220.000 Rumänien-
deutschen die Ausreise nach Deutschland. In Rumänien erschien jetzt ein Buch,
das seine bedeutende Rolle in der 'Geheimsache Kanal' belegt.

Menschen gegen Bargeld. Der praktizierte Freikauf von Rumäniendeutschen war
ein wohlgehütetes Geheimnis. Das änderte sich erst vor wenigen Jahren, als der
deutsche Verhandlungsführer, der Neußer Anwalt Heinz Günther Hüsch, von seiner
Schweigepflicht entbunden wurde. Er nennt seither Zahlen: Zwischen 1969 und 1989
wurde mehr als 220.000 deutschstämmigen Menschen die Ausreise aus dem damals
unter kommunistischer Herrschaft stehenden Rumänien in die Bundesrepublik
ermöglicht – gegen Zahlung von Devisen.

Jetzt bringt ein in Rumänien erschienenes Buch weiteres Licht ins Dunkel. Auf fast
1.000 Seiten wird die 'Aktion Rückgewinnung' – so wurde das Projekt von den
Machthabern in Rumänien genannt – mit Belegen aus rumänischen Quellen doku-
mentiert. Die dort dargestellten Sachverhalte sind nach Ansicht von Heinz Günther
Hüsch (83) in weiten Teilen "deckungsgleich mit meinen Aufzeichnungen". Inter-
essant seien aber "die Lücken dieser jüngsten Veröffentlichung". So werde zum
Beispiel sein Treffen mit dem damaligen Staatschef Nicolae Ceausescu nicht erwähnt.
Seit Erscheinen des Buchs ist Hüsch ein gefragter Gesprächspartner, vor allem für
rumänische Journalisten. Die 'Allgemeine Deutsche Zeitung' veröffentlichte ein
umfangreiches Interview mit Hüsch.

Als junger, 30-jähriger Anwalt hatte Hüsch damals den Auftrag erhalten, Rumänien-
deutschen die Ausreise zu ermöglichen. Der forsche Landtagsabgeordnete aus
Neuß war einem Staatssekretär der Bundesregierung aufgefallen. Es wurde ein
Mandat für 20 Jahre. Mit Kurt Georg Kiesinger, Willy Brandt, Helmut Schmidt und
Helmut Kohl hielten vier Bundeskanzler an dem deutschen Verhandlungsführer
fest. Für Hüsch ragt dieser Auftrag rückblickend unter allen Aufgaben, die er beruf-
lich übernahm, heraus. Politisch handele es sich, so Hüsch, "um ein kleines Segment
deutscher Geschichte".

Heinz Günther Hüsch begrüßt alle Veröffentlichungen, "die der Aufklärung" dienen.
So spricht er meist offen über die damaligen Vorgänge, die in deutschen Archiven
als 'Geheimsache Kanal' firmieren. Ihm selbst wurde vom rumänischen Geheim-
dienst Securitate der Deckname "Eduard" verpaßt. Zu beteiligten Personen und
Höhe von Geldbeträgen äußert sich Hüsch aber nicht. Experten schätzen, daß über
eine Milliarde D-Mark nach Rumänien geflossen sind. Geld, das Hüsch oftmals in
der Aktentasche transportierte: "Oft haben meine Söhne Cornel und Heinrich oder
mein Schwiegersohn Mario Meyen auf das Gepäck aufgepaßt und sollten Versuche
abwehren, mich zu kompromittieren." Ludger Baten

Quelle:
http://www.ngz-online.de/neuss/nachrich ... -1.3023931
http://www.rp-online.de/nrw/staedte/neu ... -1.3023931

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