Sowjetische Kriegsgefangene und deportierte Deutsche

Sowjetische Kriegsgefangene und deportierte Deutsche

Beitragvon -sd- » 10.06.2019, 08:03

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Datenbanken: Sowjetische Kriegsgefangene und deportierte Deutsche.

Zweiter Weltkrieg. Datenbank über Deportierte.

Die Dokumentationsstelle der Stiftung Sächsische Gedenkstätten hat zwei Datenbanken
über das Internet zugänglich gemacht, in denen die Schicksale verschleppter sowjetischer
Kriegsgefangener im Zweiten Weltkrieg und in die seinerzeitige Sowjetunion deportierter
Deutscher registriert sind. Das Angebot unter der Adresse www.dokst.de ermöglicht es
Millionen ausländischen Bürgern, selbständig nach ihren zumeist auf ehemaligem Reichs-
gebiet beerdigten oder vermißten Verwandten zu suchen, wie auch deutschen Staatsan-
gehörigen, Gewißheit über das Schicksal ihrer von den Sowjets verurteilten Familienange-
hörigen zu erhalten. "Das Angebot richtet sich vornehmlich an russische Hinterbliebene
ehemaliger sowjetischer Kriegsgefangener", sagte der Leiter des Dokumentations- und
Informationszentrums der Stiftung Sächsische Gedenkstätten, Klaus-Dieter Müller, der
JUNGEN FREIHEIT. Ursprünglich war es Aufgabe der 1999 eingerichteten Dokumentations-
stelle, eine Datenbank über die Opfer des NS-Systems sowie der sowjetischen Besatzungs-
herrschaft in Sachsen zu erstellen.

Zweisprachig und kostenlos.

Ein Jahr lang hat die Dresdner Dokumentationsstelle im Auftrag der Bundesregierung die
Datenbanken für die Veröffentlichung hergerichtet. Der Internetauftritt ist sowohl in deut-
scher wie in russischer Sprache, die Benutzung kostenlos.
Die erste Datenbank enthält etwa 700.000 Datensätze zu sowjetischen Kriegsgefangenen,
die zumeist in deutschem Gewahrsam in Lagern oder Arbeitskommandos umgekommen
sind, die zweite umfaßt mehr als 10.000 Namen und Geburtsdaten von Deutschen, die
während und nach dem Zweiten Weltkrieg von sowjetischen Militärtribunalen verurteilt
und inhaftiert wurden und inzwischen von russischen Gerichten fast vollständig rehabili-
tiert wurden.

Angehörige wissen meistens nichts von Rehabilitierung.

Beide Datenbanken liefern Namen, Geburtsort und Geburtsjahr der verzeichneten Personen.
Vollständige Informationen zu jeder genannten Person erhalten Angehörige dann auf schrift-
liche Anfrage bei der Dresdner Dokumentationsstelle.

Im Juni 2008 hat die Stelle vom Auswärtigen Amt offiziell die Aufgabe übertragen bekommen,
Deutsche bei der Wahrnehmung von Rehabilitationsaufgaben zu unterstützen. Nach Angaben
des Historikers Müller wissen etwa 85 Prozent der in der Datenbank enthaltenen Verurteilten
oder ihre Angehörigen nichts von der Rehabilitierung, weil aktuelle Wohnanschriften unbe-
kannt sind.

Quelle: JUNGE FREIHEIT, 18.11.2009

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