Die Liebe begann im Flüchtlingslager.

Die Liebe begann im Flüchtlingslager.

Beitragvon -sd- » 21.08.2020, 09:27

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Die Liebe begann im Flüchtlingslager /
Margret und Heinz Michalski feiern heute Diamantene Hochzeit
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Im kleinen Kreise feiern heute Margret und Heinz Michalski das Fest der Diamantenen
Hochzeit. Richtig gefeiert wird am Samstag in größerer Runde im Herforder Bürger-
zentrum Untern den Linden, HudL. Begonnen hat der gemeinsame Lebensweg 1945
im damals größten dänischen Flüchtlingslager in Oksböl.

Die aus Hygendorf, Kreis Bütow, Pommern, stammende junge Kindergärtnerin Margarete
Chamier von Glischinski hatte in einer der Baracken, direkt nach ihrer Flucht über die
Ostsee mit dem Lazarettschiff 'Pretoria' einen kleinen Kindergarten installiert. Aus
"Nichts" zauberte sie etwas für die Kinder, denen sie mit Spielen und Singen den Lager-
alltag erträglicher zu gestalten versuchte.

"Fräulein, so jung und schon so viele Kinder" rief Heinz Michalski ihr zu, als sie mit "ihren"
Kindern gerade wieder singend durch das Lager zog. Der in Lämmersdorf, Kreis Arnswalde,
geborene OP-Helfer im Krankenrevier des Lagers war als verwundeter Soldat aus dem
damaligen Ostpreußen nach Oksböl gekommen.

Nach Kriegsende hatte er sich freiwillig zum Minenräumdienst bei der Dienstgruppe
Dänemark gemeldet. Wegen einer Kriegsverletzung war er ins Lazarett eingewiesen
worden, wo er sich – parallel zu seiner Genesung – als Krankenpfleger und OP-Helfer
ausbilden und einsetzen ließ.

Aus der ersten Begegnung mit der mutigen Kindergärtnerin wurde mehr. Zunächst traf
man sich heimlich. Am 7. September 1946 kam es schließlich – mit einer Sondergeneh-
migung der englischen Militärmission – zur Eheschließung vor dem richterlichen Militär-
justizbeamten der Dienstgruppe Dänemark. Noch während der gemeinsamen Zeit im
Lager wurde der älteste Sohn geboren.

Nach Ende der Gefangenschaft kam die junge Familie dann zunächst nach Eilshausen
und später nach Herford, wo man 1964 ein schmuckes Eigenheim mit Garten bezog.
Die Schar der "kleinen Michalskis" war inzwischen auf sechs angewachsen. Vater
Heinz verdiente als Bezirksleiter einer Bausparkasse die Brötchen und engagierte
sich als Mitglied der FDP ehrenamtlich als sachkundiger Bürger in verschiedenen
städtischen Ausschüssen.

Ab 1972 arbeitete er über 20 Jahre als Geschäftsführer in der Geschäftsstelle des
Haus-, Wohnungs- und Grundeigentümervereins Herford, dessen Ehrenmitglied
Heinz Michalski ist. Seinem dortigen Engagement ist es zu verdanken, daß die Zahl
der Herforder Mitglieder zunächst auf 1.000 und schließlich auf über 2.000 Mitglieder
anwuchs.

Seine gemeinsame Zeit verbringt das jung gebliebene fröhliche Paar heute gern im
eigenen Garten sowie im Kreise der Familien der Kinder sowie der Enkelkinder.

Quelle:
Herforder Kreisanzeiger / Neue Westfälische, 07. September 2006
lok-red.herford@neue-westfaelische.de

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