Zwölf Jahre in Schweigelagern.

Zwölf Jahre in Schweigelagern.

Beitragvon -sd- » 14.08.2017, 10:53

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Zwölf Jahre in Schweigelagern.

Aus einem Schweigelager in der Sowjetunion wurde der Architekt und ehemalige
Feldwebel Rudolf Kasper entlassen. Seine Geburtsstadt ist Gablonz im Sudetenland.
Seine Frau Margarethe Kasper, geb. Scharna, war Laborantin; sie stammte aus
Allenstein und wohnte bis 1945 in Insterburg, wo zwei Jahre vorher auch der Sohn
Klaus geboren wurde. Rudolf Kasper, der in Estland in Gefangenschaft geriet,
wurde 1945 von einem tschechoslowakischen 'Volksgericht' als Sudetendeutscher
zum Tode verurteilt. Bis Dezember 1955 wurde er in verschiedenen Schweigelagern
im nördlichen Ural gefangen gehalten. Zwölf Jahre lang galt er als vermißt. Es ge-
lang ihm, im März dieses Jahres einen Brief aus dem Lager herauszuschmuggeln,
den ein gut gesinnter Russe nach Deutschland sandte. Auf diese Weise erfuhr Frau
Kasper, daß ihr Mann noch am Leben ist. Auf ihre Bitte stellte der Botschafter der
Bundesrepublik in Moskau, Dr. Haas, den Antrag auf Entlassung von Rudolf Kasper.
Diesem Antrag wurde auch stattgegeben, und Mitte September traf er bei seiner
Gattin in Eckernförde ein. Mit ihm zugleich wurden drei ehemalige Kriegsgefangene
entlassen.

Quelle: OSTPREUSSENBLATT, 10. November 1956

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