Dokumente der Vertreibung.

Dokumente der Vertreibung.

Beitragvon -sd- » 27.11.2017, 22:16

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Die Deutschen im Sudetenland und Südostraum.
Noch eine halbe Million zwangsverpflichtet und eingekerkert.


Es kann wohl behauptet werden, daß wir uns über die derzeitigen Verhältnisse
hinter der Oder-Neiße-Linie bessere Vorstellungen machen können, daß mehr
Nachrichten aus diesem Raum zu uns gelangen, als aus dem sogenannten
Südostraum. Kann die Zahl der heute im Sudetenland und dem Karpatenraum
(beides zur ehemaligen Tschechei gehörig) lebenden Deutschen mit rund
150.000 angegeben werden, so liegen Zahlen über das Restdeutschtum in
Ungarn, Jugoslawien und Rumänien nur als Schätzungen vor. Allgemein
angenommen kann werden, daß in den letzten drei genannten Ländern noch
etwa 400.000 Deutsche seßhaft sind. Dennoch kann man zu den Schätzungen
Vertrauen haben, da sie meistens Ergebnisse von Erhebungen der im Bundes-
gebiet bestehenden Landsmannschaften aus dem Südostraum sind.

100.000 Sudetendeutsche leben heute in Böhmen, Mähren und Schlesien.
Während rund 75.000 als „freie" Menschen, als Spezialarbeiter in den hoch-
entwickelten Industrien der Glasbearbeitung, Holzwarenindustrie, Leinen-,
Tuch- und Strumpferzeugung verpflichtet sind, ist der Großteil der Deutschen
als Landarbeiter im innertschechischen Gebiet festgehalten. In die Tausende
geht auch die Zahl der in den Kohlenschächten, im Uranerzbergbau und dem
Brüxer Hydrierwerk als Arbeitskuli mit Gewalt zurückgehaltenen Sudeten-
deutschen. Mehr als 20.000 Sudetendeutsche sitzen hinter Kerkermauern
und warten auf ihre Erlösung.

Wie stark die Sudetendeutschen in der Industrie verankert sind, geht aus
einem Beispiel klar hervor. Im Bezirk Rumburg-Warnsdorf gibt es heute noch
zwischen 800 bis 1.000 Sudetendeutsche, die als Industriearbeiter eingesetzt
sind und so die Voraussetzung überhaupt erst schaffen, daß viele Industrie-
zweige heute noch eine Produktion haben.

Wiewohl fast für alle Sudetendeutschen in der heutigen CSR durch ihre Ange-
hörigen und Verwandten in Westdeutschland Gesuche um Aussiedlung gestellt
wurden, die keine Berücksichtigung finden, kann immer deutlicher festgestellt
werden, daß diesen Sudetendeutschen seitens der tschechischen Behörden
die tschechische Staatsbürgerschaft direkt aufgezwungen wird. Daß Deutsche
bis zu 50 Jahren heute schon in der tschechischen Armee dienen, ist keine
Seltenheit mehr.

Annähernd 50.000 Deutsche, wohnen heute noch im slowakischen Raum.
Während die Intelligenz als Ingenieure und Werkmeister arbeitet, ist hier der
Rest der Karpatendeutschen ausschließlich als Landarbeiter und Fabrikarbeiter
tätig. Im ehemaligen Siedlungsgebiet der Zips trifft man derzeit wenig Deutsche
an, sie alle wanderten in die verschiedensten Gebiete der Slowakei. Die starke
Minderheit der Stadt Preßburg wurde fast restlos aufs Land umgesiedelt.

100.000 Deutsche in Ungarn und Jugoslawien.

Am undeutlichsten zeichnet sich das Schicksal der in Ungarn noch wohnen-
den Deutschen ab. Es darf aber trotzdem angenommen werden, daß nicht
mehr als 60.000 Deutsche in Ungarn leben. Deren derzeitige Beschäftigung
zu erraten, dürfte nach der allgemeinen Praxis aller Ostblockstaaten nicht
schwer fallen. Sie alle sind enteignet, entrechtet und Arbeitskulis, die man
heute hierhin und morgen dorthin verschickt.

Von den 600.000 Deutschen aus Jugoslawien leben heute nicht mehr als
40 000 im Reiche Titos. Austreibung und Ausrottung feierten unter den
Deutschen dieses Balkanstaates ganz besondere Orgien

Deutsches Schicksal auf dem Balkan.

Im Verhältnis zur Gesamtstärke der Volksgruppe vor dem Kriege leben im
heutigen Rumänien noch die meisten Deutschen. Wurde ihre Gesamtzahl
vor dem Krieg mit 800.000 angegeben, so gibt es heute noch in den Gebieten
des Banates, des Buchenlandes, Bessarabiens, Siebenbürgens, dem
Satmarer-Gebiet nicht weniger als 300.000 Deutsche. Wie wir durch die
Landsmannschaft der Siebenbürger erfahren, leben von den 250.000 Deut-
schen dieses Gebiets noch immer 170.000 im alten Siedlungsgebiet. Seit
Monaten finden in Rumänien Deutschenverfolgungen statt. Tausende deutscher
Familien werden in entlegene Gegenden verschleppt. Die Zwangsarbeitslager
füllen sich immer mehr mit deutschen Häftlingen. Besonders schwer sind die
deutschen Städte Kronstadt (jetzt Stalinstadt), Hermannstadt, Mediasch und
Schäßburg betroffen.

Quelle: OSTPREUSSISCHE NACHRICHTEN, April 1953

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1945 – 1947 war die größte Völkervertreibung der Weltgeschichte.
15 Millionen Deutsche wurden aus ihrer Heimat Schlesien, Pommern,
Danzig, Ost- und Westpreußen, Ost-Brandenburg, dem Sudetenland
und den deutschen Siedlungsgebieten in Osteuropa vertrieben.
Ca. 2,8 Millionen verloren dabei ihr Leben.


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65 Millionen Europäer wurden vertrieben.

Rund 65 Millionen Europäer haben seit den Balkankriegen im Jahre 1913
durch Zwangsmaßnahmen, wie Vertreibung, "Umsiedlung" und Deportation
ihre Heimat verloren. 13,5 Millionen davon waren Reichs- und Volks-
deutsche.

Diese Angaben machte der Erste Sekretär der Weltforschungsstelle für
Flüchtlingsfragen der Europa-Union. Veiter (Wien), auf dem siebten
Kongreß der föderalistischen Union europäischer Volksgruppen in
Westerland (Sylt).

Quelle: OSTPREUSSENBLATT, 29. Juni 1957

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