Nur drei Transporte im September 1956.

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Nur drei Transporte im September 1956.

Beitragvon -sd- » 14.08.2017, 11:51

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Verdoppelung der Transporte.
Um die Aussiedlung aus den polnisch besetzten deutschen Ostgebieten.


Die Familienzusammenführung von Deutschen jenseits der Oder-Neiße-Linie mit
ihren Angehörigen in der Bundesrepublik soll schneller vorangetrieben werden.
Für den Monat September und für die kommenden Monate hat das Polnische
Rote Kreuz eine Verdoppelung der Transporte zugesagt. Dies wurde vom Präsi-
denten des Deutschen Roten Kreuzes, Dr. Weitz, in Bonn mitgeteilt.

Das polnische Schreiben ist eine Antwort auf Vorschläge des Deutschen Roten
Kreuzes, die im Juni in Bonn bei deutsch-polnischen Verhandlungen unterbreitet
worden waren. Damals hatte sich das Rote Kreuz für eine Erleichterung der
Ausreisebestimmungen eingesetzt.

Nach dem Brief des Polnischen Roten Kreuzes können jetzt auch deutsche
Familien, die während des Krieges aus Westdeutschland in die deutschen
Ostprovinzen evakuiert worden waren, Ausreisegenehmigungen in die Bundes-
republik erhalten. Auch katholische Ordensschwestern, die aus Gesundheits-
gründen nicht mehr in der karitativen Arbeit tätig sind, sollen künftig bei der
Bewilligung von Ausreiseanträgen berücksichtigt werden.

Unter den Aussiedlern des letzten Transportes befanden sich zum ersten Mal
mehrere Jugendliche im wehrpflichtigen Alter. Bisher waren Wehrpflichtige
grundsätzlich zurückgehalten worden.

Wie uns das Präsidium des Deutschen Roten Kreuzes in Bonn ergänzend mit-
teilt, sind im September bereits in stärkerem Umfang Transporte eingetroffen.
Man hat dort die Hoffnung, daß die Rückführung der Deutschen aus Südost-
preußen und den anderen besetzten deutschen Ostprovinzen wie zugesagt
bis Ende 1956 in schnellerer Folge von statten geht. Im Septembermonat
trafen kurz nacheinander am 4., 6. und 8. September drei Transporte in
üblicher Stärke mit jeweils rund 230 Personen in Buchen ein. Die genauen
Listen lagen dem Roten Kreuz noch nicht vor. Es befanden sich jedoch auch
mehrere Personen in jüngerem Alter auch Jugendliche dabei.

Quelle: OSTPREUSSENBLATT, 25. September 1956

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Der nächste Aussiedler-Transport aus den deutschen Ostgebieten wird in
Friedland am 23. Oktober erwartet. Über seine Zusammensetzung ist noch
nichts bekannt.

Quelle: OSTPREUSSENBLATT, 13. Oktober 1956

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Nur drei Transporte im September 1956.

Wie das Bundesvertriebenenministerium mitteilt, sind im Laufe des Monats
September nur drei Transporte mit 665 Aussiedlern aus den deutschen
Ostgebieten und aus Polen im Bundesgebiet eingetroffen. Weitere 205 Personen
gelangten auf anderen Wegen aus den Gebieten jenseits der Oder-Neiße-Linie
in die Bundesrepublik. Insgesamt sind seit der Wiederaufnahme der Transporte
von polnischer Seite 8.750 Personen in 44 Transporten über das Grenzdurch-
gangslager Friedland mit ihren Angehörigen in Westdeutschland wiedervereinigt
worden.

Quelle: OSTPREUSSENBLATT, 10. November 1956

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Friedland muß vergrößert werden.
Mehr als 16.500 Ostdeutsche werden in diesem Jahr erwartet.


Einen Ausbau der Anlagen des bekannten Grenzdurchgangslagers Friedland hat
der Niedersächsische Vertriebenenminister Schellhaus jetzt angekündigt. Er
beasichtigte zusammen mit dem Landtagsausschuß für Vertriebenenfragen das
Lager. Schellhaus richtete an alle Kreise der Bevölkerung die Bitte, sich mehr
als bisher der Aussiedler anzunehmen, die jahrelang in der ostdeutschen
Heimat in furchtbarster Not und unter schwierigsten Verhältnissen leben
mußten. Die niedersächsische Regierung werde vorschlagen, daß sich der
Bundestag und die Länderparlamente in ähnlicher Weise wie bei der Ungarn-
hilfe stärker als bisher mit dem Aussiedlerproblem befassen sollen. Es han-
dele sich hier um eine Angelegenheit, die das ganze deutsche Volk und
nicht nur ein Bundesland angehe.

Minister Schellhaus erklärte weiter, daß auf Grund der Abkommen mit der
Warschauer Regierung in diesem Jahr mit der Ankunft von mindestens 16.500
Aussiedlern aus den polnisch besetzten ostdeutschen Provinzen in der Bundes-
republik zu rechnen sei. Es könne sehr wohl sein, daß diese Zahl noch erheblich
überschritten werde. Von März 1950 bis April 1951 seien bereits 45.000 Ost-
deutsche aus den polnisch besetzten Gebieten in die Bundesrepublik gekommen.
Eine neue Aktion habe bekanntlich im Dezember 1955 begonnen, und 1956 seien
monatlich im Durchschnitt tausend Aussiedler in Friedland eingetroffen. Die
Jugendlichen und Kinder unter den Aussiedlern erhielten in westdeutschen
Schulen Patenlehrer oder Patenschüler, die sich ihrer besonders annehmen
sollen. Für die zehn Prozent von ihnen, die nur polnisch sprechen, sind in
mehreren Städten Förderklassen eingerichtet worden. Das niedersächsische
Kultusministerium will mit Förderung des Evangelischen Hilfswerks und der
katholischen Caritas jetzt in Adelheide bei Delmenhorst eine Sonderschule
einrichten, die mit einem evangelischen und einem katholischen Internat
verbunden sein wird. Ober- und Fachschüler sollen besonders unterstützt
werden, um den Schulbesuch fortsetzen zu können.

Quelle: OSTPREUSSENBLATT, 23. Februar 1957

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4.000 Aussiedler in vierzehn Tagen

Der Zuzug der Aussiedler aus den unter polnischer Verwaltung stehenden
deutschen Ostgebieten hat in den ersten Tagen des neuen Jahres weiter
zugenommen. In den ersten sechzehn Tagen des Januar sind acht Transporte
mit insgesamt 3.984 Aussiedlern in die Bundesrepublik gekommen.
Für Januar erwartet man mindestens noch drei Transporte.

Quelle: OSTPREUSSENBLATT, 25. Januar 1958

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