Wieviel Deutsche wurden vertrieben ?

Texte und Bilder zur Teilung Deutschlands

Wieviel Deutsche wurden vertrieben ?

Beitragvon -sd- » 06.04.2017, 16:43

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Wieviel Deutsche wurden vertrieben ?
Ausmaß und Umfang der Flucht.
Verluste der deutschen Bevölkerung aus den Vertreibungsgebieten.

Aufruf der Bundesregierung zur Gesamterhebung.

Die Bundesregierung hat einen Aufruf zur Gesamterhebung der Verluste der
deutschen Bevölkerung aus den Vertreibungsgebieten erlassen. Durch diese
Erhebung sollen Ausmaß und Umfang der Flucht festgestellt, das Schicksal
und der Verlust der Bevölkerung in den Vertreibungsgebieten geklärt und
Hilfsmaßnahmen für die in den Ostgebieten zurückgebliebenen Deutschen
ermöglicht werden.

Die Aktion geht auf einen Beschluß des Bundestags vom März 1953 zurück.
Die Erhebung wird im Zusammenhang mit der Bearbeitung der Anträge auf
Ausstellung eines Vertriebenen- oder Flüchtlingsausweises vorgenommen.
Die Verbände der Heimatvertriebenen wurden in die Durchführung einge-
schaltet. Für die Gesamterhebung hat die Bundesregierung 4,5 Millionen
DM angesetzt, von denen für die Jahre 1955 und 1956 je 1,5 Millionen DM
bewilligt wurden. Die Erhebungsarbeiten werden voraussichtlich drei Jahre
dauern.

Vor dem Krieg lebten in Ostdeutschland — ohne die heute sowjetisch besetzte
Zone — 9,6 Millionen, in der Tschechoslowakei 3,5 Millionen und im übrigen
Europa 5,19 Millionen, zusammen 18,29 Millionen Deutsche
. Schon im Sommer
1947 und im März 1950 sollten ursprünglich die deutschen Wehrmachts- und
Zivilverluste registriert werden. Das ist damals nur für die Wehrmachtverluste
mit ausreichender Vollständigkeit gelungen, blieb aber für die zivile Bevölker-
ung unzureichend, weil alle bisherigen Versuche des Staates und der Suchdienste,
vollständige Unterlagen über das Schicksal der Deutschen aus den Vertreibungs-
gebieten zu erhalten, nur Teilerfolge erbracht haben.

In dem jetzt vorliegenden Erhebungsbogen, der allen Vertriebenen und Flücht-
lingen zugeht, werden die Betroffenen in einem Abschnitt über ihr eigenes
Schicksal gefragt, in einem weiteren Abschnitt über Schicksale und Verluste
der Familie und über das anderer Verwandter. Bei der Erhebung soll alles ange-
geben werden, was der Befragte von sich selbst, seiner Familie und von anderen
Personen zu berichten hat, auch wenn er schon früher einmal bei Behörden,
Suchdiensten oder Verbänden die gleichen Angaben gemacht hat. Der Erhebungs-
bogen fragt auch nach noch im Heimatgebiet lebenden oder zurückgehaltenen
Menschen sowie auch den in der Sowjetzone oder im Ausland außerhalb der
Heimatgebiete lebenden Vertriebenen.

Quelle: Ostpreußenblatt, 9. Juni 1956

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