Zur Aussprache von Personennamen.

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Am 07.11.2014 schrieb rpp:

Hallo Dieter Sommerfeld,

habe gestern die Gelegenheit genutzt und einen Blick auf die Kommentare zum Thema Namen
auf Deiner Ahnen-Navi geworfen. Dort erläuterte jemand "Namensänderungen", die sich durch
Vokalwechsel ergeben hätten (Beispiel:Müller zu Miller etc.)

Solche Änderungen der Schreibweise von Namen, die sich - wie dort richtig vermutet wird -
aufgrund der Aussprache von Personennamen ergeben, sind keine Namensänderungen im
eigentlichen Sinn des Wortes. Bis auf einen kleinen Teil Westpreußens, kamen in den west-
und ostpreußischen ehemaligen deutschen Dialekten sowie in der dortigen hochdeutschen
Umgangssprache die Umlaute ö und ü nicht vor. Sie wurden (wie übrigens auch bei Sprechern
der angrenzenden slawischen Sprachen) durch e und i ersetzt. Man bezeichnet diesen Vorgang
mit dem linguistischen Fachausdruck Entrundung. Das bedeutet, diese beiden Vokale werden
mit gespreizten, nicht gerundeten Lippen ausgesprochen. Man kann sich leicht selbst davon
überzeugen, wie es - je nach Lippenstellung - zu einer Änderung der Vokalaussprache kommt.
Spreche ein lang gezogenes 'e' und runde dabei die Lippen: Es kommt ein langes 'ö' heraus.
Entsprechend wird ein langes 'i' mit Lippenrundung zum langen 'ü'. Was für die langen Laute
gilt, gilt entsprechend auch für die kurzen.

So werden also Möller (niederdeutsch für Müller) zu Meller, Bücken zu Bicken und Krüger
(ursprünglich 'Besitzer eines Kruges') zu Krieger. Letzteres führt allerdings auch zu einer
Bedeutungsänderung, denn den Namen Krieger gibt es ja auch eigenständig in der Bedeutung
'Kämpfender'.

Gruß

Rolf-Peter (Perrey)

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