Schweizer Migranten in der Mark Brandenburg.

u.a. nach Baden-Württemberg (Kraichgau)
und in die Mark Brandenburg (= Waldenser Flüchtlinge). Siehe auch >
Schweizer Familienforschung / Genealogie-Mailingliste der SGFF.

Schweizer Migranten in der Mark Brandenburg.

Beitragvon -sd- » 20.11.2013, 10:55

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Weiß jemand etwas zu den Einwanderern aus der Schweiz, die
nach dem 30-jährigen Krieg im Raum um Rheinsberg siedelten ?



Spontan fallen mir bei schweizer Siedlern um Rheinsberg die Ortschaften
Linow und Kagar ein. Hilfreich ist das Büchlein von Heinz Stirnemann
(Storbeck) 'Woselbst sie wohl aufgenommen', erschienen 1991, worin
die Geschichte der schweizer Besiedlung in der Mark Brandenburg abge-
handelt wird und auch Namen verzeichnet sind.

Im Ruppinschen hießen sehr viele alte Familien nach Ortschaften in der
Umgebung. Im 17. Jahrhundert kommen z.B. oft vor: Paalzow, Vielitz,
Kriele, Woltersdorf etc. Kehrberg ist eine Ortschaft in der Prignitz,
südlich von Klein Woltersdorf an der L 146 gelegen, jetzt zu Groß Pankow
gehörend.

Zu den schweizer Siedlern gibt es eine Habilitationsschrift von Matthias
Asche. Darin enthalten sind Kolonistenverzeichnisse.

Matthias Asche 'Neusiedler im verheerten Land - Kriegsfolgenbewältigung,
Migrationssteuerung und Konfessionspolitik im Zeichen des Landeswieder-
aufbaus. Die Mark Brandenburg nach den Kriegen des 17. Jahrhunderts
.'
Aschendorf Verlag, Münster (2006). 874 Seiten. ISBN 3-402-00417-8.
Preis: 74 Euro.

Als Sekundärquelle ist dieses Werk sehr ergiebig. Man kann dem Buch viele
interessante Hinweise und Zusammenhänge zur Entwicklung der Schweizer
Kolonistendörfer entnehmen.

Aus einer Mail von Klaus Scherler: Dr. Asche, seit 1995 am Historischen
Seminar, Abteilung für Neuere Geschichte, an der Eberhard-Karls-Universität
in Tübingen tätig, hatte sich des Themas 2003 als Habilitationsschrift ange-
nommen und war auch Referent zum Thema 'Wanderungsbewegungen von
und nach Deutschland' beim 56. Deutschen Genealogentag im Jahr 2004.

Die Studie behandelt die Strategien der brandenburgischen Kurfürsten für
den Landeswiederaufbau. Im Zentrum stehen Etablierung, Rechtsstatus
und Kirchenorganisation sowie Integrationsformen und Selbstverständnis
ländlicher Kolonistengruppen - Niederländer, Schweizer und Refugie's -
in einem zeitlichen Querschnitt von der Mitte des 17. bis zum Beginn
des 19. Jahrhunderts.

Neben einem umfangreichen Quellen- und Literaturverzeichnis weist das
Buch auch Personen- und Ortsregister auf, ergänzt durch genealogische
Übersichten für die Familien Benoit, Etienne und Moser. Anhand zahl-
reicher Tabellen und Kolonisten-Verzeichnissen werden u.a. die
Veränderungen bei den Hof- und Stellenbesitzern für die Prignitz
(insbesondere Zempow), für das Land Ruppin (u.a. Glambeck, Kloster-
heide, Vielitz, Linow, Lüdersdorf, Storbeck, Königstädt, Schulzendorf
sowie Braunsberg, Kagar, Repente, Wallitz, Zühlen) und für die Ucker-
mark für die ausländischen Zuwanderer aufgezeigt. Daneben finden
sich Ausführungen zum Landesaufbau in den Herrschaften Bötzow,
Liebenberg und Neustadt an der Dosse.

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Mit der Thematik 'Schweizer Kolonisten in der Mark Brandenburg' hat sich
besonders intensiv Klaus Scherler beschäftigt.

Klaus Scherler ist im Mai 2012 verstorben.

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Re: Schweizer Migranten in der Mark Brandenburg.

Beitragvon -sd- » 14.02.2014, 18:28

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Siehe auch:
viewtopic.php?f=184&t=3960


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