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Gedenken an die Opfer der NS-Herrschaft.

BeitragVerfasst: 25.01.2013, 11:33
von -sd-
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Der 27. Januar 1945.

Durch Proklamation des Bundespräsidenten Prof. Dr. Roman Herzog vom 3. Januar 1996 wurde der 27. Januar
zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus erklärt. Historischer Hintergrund ist die Befreiung
des Konzentrationslagers Auschwitz am 27. Januar 1945 durch die Rote Armee. Auschwitz steht symbolhaft
für den Völkermord und für die Millionen Menschen, die durch das Nazi-Regime entrechtet, verfolgt, gequält
oder ermordet wurden.

In der südpolnischen Stadt Oswiecim bei Krakau hatte die SS von April 1940 an das größte ihrer Arbeits- und
Vernichtungslager bauen lassen. Es bestand aus dem Stammlager, dem drei Kilometer entfernten Lager
Birkenau, in dem sich die Gaskammern und Verbrennungsöfen befanden, und 45 Zwangsarbeitslagern bei
Fabriken in der Umgebung. In dem Gebiet waren bis zu 155.000 Menschen zusammengepfercht. Insgesamt
wurden in Auschwitz von Anfang 1942 bis Ende 1944 schätzungsweise rund 1,5 Millionen Juden sowie viele
tausend Sinti, Roma und Polen umgebracht.

Der Deutsche Bundestag begeht den Gedenktag jährlich im Rahmen einer Feierstunde. Am 27. Januar werden
bundesweit die obersten Bundesbehörden und ihre Geschäftsbereiche sowie die Körperschaften, Anstalten und
Stiftungen des öffentlichen Rechts, die der Aufsicht von Bundesbehörden unterstehen, halbmast beflaggt.

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1945 - Das letzte Kapitel der Endlösung.

BeitragVerfasst: 23.02.2023, 12:00
von -sd-
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Auschwitz wurde zum Synonym für die Vergasung von Millionen.
Der Nationalsozialismus kannte auch andere Mordmethoden:
die Massenerschießungen der Einsatzgruppen, das Aushungern
der Gettos, die zum Tode führende Sklavenarbeit. In den letzten
Monaten des Krieges kam noch eine hinzu: die Evakuierung der
Konzentrationslager.

Auch für Konzentrationslager gab es Evakuierungsbefehle. Der
für das Lager Stutthoff, östlich von Danzig, ist vom 22. Januar
1945 datiert: "Gemäß Befehl des H SS u. PF Weichsel, SS-
Gruppenführer und Generalleutnants der Waffen-SS, Katzmann,
werden sämtliche männliche und weibliche Häftlinge, beginnend
am 25. Januar 1945, im Fußmarsch zurückgeführt. Im Lager
verbleiben nur noch die kranken sowie nicht marschfähigen
Häftlinge und die für den Abbau des Lagers notwendigen Kräfte,
die auf ein Mindestmaß beschränkt werden müssen, vorwiegend
sind Germanenhäftlinge einzusetzen."

So zog die Masse der Häftlinge aus den Lagern Polens, aus
Stutthof, aus Auschwitz, dann auch aus Groß-Rosen (bei Breslau)
nach Westen. Am 17. Januar 1945 fand in Auschwitz der letzte
Appell statt. 66.020 Häftlinge wurden gezählt. Mehr als 60.000
trieb man auf die Straßen und an die Abstellgleise. Sie sollten
nach Buchenwald oder Dachau, nach Mauthausen, Sachsen-
hausen, Flossenbürg, Ravensbrück oder Bergen-Belsen geschafft
werden.

Wenn Auschwitz das Synonym für den Massenmord durch Gas
ist, dann ist Bergen-Belsen das alles überragende Beispiel für
den Mord durch Evakuierung. Bergen-Belsen wurde zuletzt
zum Auffanglager für nahezu alle Konzentrationslager.

Quelle: Auszüge aus einem längeren Text von Bernd Nellessen
in der Wochendbeilage der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung
vom 22./23. Februar 1975.

'Sie wurden wie Vieh nach Westen getrieben.
Das letzte Kapitel der Endlösung
: Die Evakuierung der Konzen-
trationslager im Winter und Frühjahr 1945
.'


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