Gnesen, eine alte Hansestadt im Herzen des Posener Landes.

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Gnesen, eine alte Hansestadt im Herzen des Posener Landes.

Beitragvon -sd- » 27.09.2016, 15:57

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Von der Kornkammer zum Zuschußgebiet. Einst: Überschuß ! Jetzt: Mangel !

In den deutschen Ostgebieten jenseits von Oder und Neiße wurde im Durch-
schnitt der Jahre vor 1939 ein Getreideüberschuß - Gesamtproduktion abzüglich
Eigenbedarf der Bevölkerung, Saatgut usw. - von jährlich rund 1,25 Mill. Tonnen
erzielt. In Polen betrug der jährliche Überschuß im gleichen Zeitraum durch-
schnittlich 0,2 Mill Tonnen. Gegenwärtig herrscht nach elf Jahren polnischer
Verwaltung in den polnisch besetzten deutschen Ostgebieten und in Polen ein
erheblicher Mangel an Getreide. Die einstigen reichen Überschußgebiete müssen
nunmehr Getreide einführen. Im kommenden Jahr werden vor allem aus der
Sowjetunion 1,4 Mill. Tonnen und aus der Bundesrepublik 0,3 Mill. Tonnen
Getreide eingeführt. Hierzu kommen überseeische Importe u.a. aus Kanada.

Quelle: OSTPREUSSENBLATT, 15. Dezember 1956

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Gnesen, eine alte Hansestadt - im Herzen des Posener Landes.

Seit fast 1000 Jahren Erzbistum, von Kaiser Otto III. im Jahre 1000 gegründet,
gehört Gnesen zu denjenigen Städten der ehemaligen Provinz Posen, die von
der Weltöffentlichkeit fälschlich für "rein polnisch" gehalten werden.

Gnesen liegt im Herzen des Posener Landes. Es mußte nach dem Ersten Welt-
krieg ohne Abstimmung an Polen abgetreten werden — zusammen mit rund
zwei Millionen Einwohnern der Provinz Posen und einer Fläche von 26.040
Quadratkilometern.

Die geschichtliche Wahrheit indessen ist, daß sich Polen auch 1945 wider-
rechtlich nahm, was ihm bereits 1919 mit wohlfundierten Gründen bestrit-
ten werden konnte: Der Sage nach um das Jahr 550 von König Lech gegründet,
erhielt das an der alten West-Ost-Handelsstraße gelegene Gnesen schon im
Jahre 1262 deutsches Recht. Weitab vom Meer, gehörte es dennoch zum
weltweiten Bund der deutschen Hanse.

Die hohen Türme des Gnesener Domes blicken auf ein an Wald, Seen und
Hügeln reiches Land, das ehedem die Kornkammer Deutschlands war und
in dem heute bei weitem nicht genug produziert wird, um die Bedürfnisse der
Einwohner an Nahrungsmitteln zu stillen. Der Dom umschließt die sterblichen
Reste des Heiligen Adalbert, dem der deutsche Bildhauer Rauch ein Grabmal
modellierte. Kostbare Gemälde, ehrwürdige Kapellen und zahlreiche Kunst-
schätze im Dom bezeugen, daß der Gnesener Dom zwar nicht der östlichste,
aber einer der bemerkenswertesten Zeugen für die Zugehörigkeit dieses Landes
zum abendländischen Kulturkreis ist.

Quelle: OSTPREUSSEN-WARTE, Oktober 1957

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Zur Kenntnis gebracht durch Inge Barfels.
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